33° Geschichte des Mittelalters.
ßet sich die Reihe der über Fürsten und Völker unumschränkt
herrschenden Päbfte; Philipp IV K.v.Frankreich, welcher
sein Anselm gebrochen und ihm unwürdige Demüthjgungen
bereiter harte, wußte es, nach der kurzen Regierung Be¬
ne die t's XI [21 ¡Dct. 1303 ; ft. &. 7 51*1.1304], dahin
-u bringen, daß B e rrra n d v. Go t, EB. von Bourdeaux,
[d 21 Jul. IZOZ] gewählt wurde und als Clemens V
[st. 1314] in Frankreich leben mußte (Clemens VI kaufte
1348 Avignon); und seine Nachfolger blieben vom franz.
Hofe abhängig. Fruchtlos hildebrandisirte Johann XXII
[s. 1326] gegen K. Ludwig d. Baier und kaum konnte
Clemens VI [ 1342 — 1352] die Herrschaft über Rom ge¬
gen Cola di Rienzi [1347 fll.] behaupten. Nach dem
Lode Gregorios XI [h. 28 Marz 1378], der nach Nom
zurückgekehrt war, entstand die das päbstliche Ansehen un¬
heilbar verwundende große Kirchenspaltung fr378 bis 144^].
Vergebens wurde in Pisa ^409] an Veylegung des anstö¬
ßigen Haders gearbeitet; sie gelang zwar zum Lheil auf der
Kirchenversammlung zu Costnitz [ 1414— 1418]; aber hier,
wie in Basel [ 1431 fll.], wurde der Pabst der Kirche unter¬
geordnet und Nicolaus V [st. 1455] konnte seines Ne¬
benbuhlers Felix V ledig und der Stadt Rom mächtig wer¬
den, ohne die geistliche Weltherrschaft in Anspruch nehmen
zu dürfen. Noch weniger Fortgang hatten die Versuche zur
Wiederherstellung der ehemaligen Gewalt unter den Regie¬
rungen des mit sich selbst (AeneasSylvius) im Widerspruche
erscheinenden Pius II [st. 1464], des Obscuranten Pa ul II
[ ft. 1471], des verschlagengierigen Sixtu sIV [ ft. 1484],
des nachsichtigen In nocentius VIII [ft. 1492] und des,
wenigstens durch seiner Kinder Schandthaten gebrandmark¬
ten Alexander VI [ft. 1503]. Fromme Gelehrte, Jo h.
Wiklef [st. 1384], Johann Huß [verbr. zu Costnitz d.
6 Jul. 1415] und Hieronymus v. Prag [verbr. ebendas,
d. go May 1416], federten Bibelgebrauch, Reinigung der
Lehre und des Gottesdienstes und eiferten gegen Ausartung
des kirchlichen Lebens; nächst ihnen hatten launig-kräftige