Full text: Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten

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Bruchstücke 
Gcänze dieser, in ihren Trümmern von Geognosten wieder 
erkannten, keine historische Bearbeitung zulassenden Urwelt 
wird durch eine, unter den ältesten Völkern (Hebräer, In¬ 
der, Sinesen, Chaldäer, Aegypter, Griechen, Süd-Ame¬ 
rikaner) einheimische und von Naturforschern aus Spuren 
neptunischer Erd-Revolutionen bestätigte, große Wasser- 
fluth [2500? v. £5 ] bezeichnet. Auch hierin folget die 
Mchrbeit den Angaben der Mosaischen Ueberlieferung, nach 
welcher Noah mit seiner Familie, zusammen acht Personen, 
erhalten wurden, auf dem Ararat landeten und von da aus 
durch ihre Nachkommenschaft (Semiten,Hamiten, Iaphetiten) 
die Erde bevölkerten. Uns genügt, in dieser allgemeinen oder 
verallgemeinerten Weltbegebenbeit die unleugbare Gränzschel- 
de aller für einigermaaßen zusammenhängende Bearbeitung 
geeigneten ^agengeschichte zu erkennen, über welche keine 
historische Forschung hmausrelchet. 
1) Steffens Ansichten von der Bildungsgeschichte der Erde, in 
der Zten Aufl. von Bredow Handb. d. alten Geich. S. 5Z — 
59. — Breyer Univ. Gesch. Tb. i S. 11 —18. — Sancho- 
niathon's, Berosus und Manetho's Sagen. 
2) Das weit höhere Lebensalter der Urmenschen erkläret sich zum 
TKeil aus Naturgründen, zum Theile aus chronologischen Mis- 
versiändnissen und lüngeren Versuchen, dieselben auszugleichen. 
z) Sündsiuth Genes. 6,7. 17. 7, ri. Augustinus drückt sich 
angemessen aus! Iota illa aetas periit diluvio ilcut infantiam 
mergere folet oblivio. — Das Völkerverzeichniß Gen. IO dürfte 
wohl phöttizischen Ursprunges seyn; s. Schlözer Einleit. in d. 
Nord. Gesch. S. 266 fll. — Die Erzählung vom Thurnbau in 
Gingar Gen. n, 2 kann als Versuch, die Vervielfältigung der 
Sprachen in Verbindung mit Zerstreuung der ältesten Mcnschen- 
vereine begreiflich zu machen, betrachtet werden. 
2) Die ältesten Veränderungen, welche das Menschen¬ 
geschlecht nach der Fluth erfahren haben mag, lasten sich ver- 
muthen, nicht erweisen; was als Spur davon verfolgt wer¬ 
den könnte, ist durch Emschmelzung in Mythen oder durch 
jüngere historische Verarbeitung und Auslegung unsicher und 
zweydeutig geworden. Die ersten Geschlechter scheinen auf 
Berghöhen gewohnt, und ihre Abkömmlinge auf angränzen-
	        
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