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fall von Lehen zu Statten); sie brachten die Vol-
ker des Abendlandes unter sich u. das Abendland
u. Morgenland einander näher, erweiterten die geo-
graphischen Kenntnisse u. die Bildung überhaupt,
belebten Handel und Verkehr (namentlich der italie-
nischen Seestädte, als Venedig, Genua, Pisa,
Amalsi, der deutschen Städte Augsburg, Regens-
bürg, Nürnberg u. a.), beförderten das Aufblühen
der Städte u. eines freien Bürgerstandes, it. legten
den Grund auch zu einem freien Bauernstande
(indem viele Leibeigene durch sie zur Freiheit ge-
langten).
Durch die Kreuzzüge gelangt das Ritterthum
zu seiner höchsten Blüthe (Page, Knappe, Ritter-
schlag, Turnier, Rüstung, Wappen, Ritterorden).
Auch werden durch dieselben die g eistl i ch e n Ri t-
terord en veranlaßt (eine Verbindung von Ritter-
und Mönchsorden; zu den Gelübden der Keusch-
heit, der Armuth u. des Gehorsams kommt noch
das des Kampfes gegen die Ungläubigen), nament-
lich, bald nach dem ersten Kreuzzuge,
die Johanniter, entstanden aus einem Johan-
nes dem Täufer geweihten Hospitale zu Jerusalem,
(deren Sitz späterhin Rhodus u. dann Malta war).
Schwarzer Mantel mit weißem Kreuze.
u. die Templer od. Tempelherren (welche
1312 von Philipp IV., dem Schönen, von Frank-
reich unter großen Grausamkeiten aufgehoben wur-
den). Weißer Mantel mit rothem Kreuze.
Während des dritten
die deutschen Ritter, bei der Belagerung
von Ackon von Deutschen gestiftet (deren Hauplsitz
späterhin, nach gänzlichem Verluste des heiligen
Landes, das von ihnen eroberte Preußen war; s.
Anhang I). Weißer Mantel mit schwarzem Kreuze.
Diese Orden gelangen in allen Ländern zu gro-
ßen Besitzthümern.