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fem besteigen die Karolinger den fränkischen
Thron (§ 69).
Die noch heidnischen dem fränkischen Reiche unter-
worfenen deutschen Völker werden besonders durch
Apostel aus England und Irland bekehrt. Am be¬
rühmtesten ist der Angelsachse Bonifacius (Win-
fried), Zeitgenosse Karl Martel's u. Pipin's d.
Kl., vorzugsweise der Apostel der Deutschen genannt.
Dieser stiftet viele Bisthümer, als Erfurt, Würz-
bürg, die Abtei Fulda u. a., wird Erzbischof von
Mainz u. wird von den Friesen erschlagen. Alle
seine Stiftungen bringt er in eine gewisse Abhän-
gigkeit von dem Bischöfe von Rom od. Papste,
dessen späterer Herrschaft also dadurch vorgearbeitet
wird.
In der Geschichte der Ausbreitung des Christen-
thums macht das Jahr 1000 Epoche. Um diese
Zeit wird es nämlich herrschend in den skandinavi-
schen Reichen, in Island, in Ungarn u. in Rußland
(vergl. § 72, 74 u. 83).
§ 67.
Das griechische Kaiserthum.
Arcadius (§ 60) u. seine Nachfolger haben
Kämpfe mit den Persern, den Hunnen, den Ost-
u. Westgothen zu bestehen. Unter Gräueln werden
Kaiser abgesetzt u. neue erhoben. Das Reich wird
auch durch theologische Streitigkeiten zerrüttet.
527— Iustinian I., d e r Große. Glänzendste Zeit des
565 griechischen Kaisertums. T
Der blutige Nika-Aufruhr (die Blauen u. die
Grünen, Parteien im Circus).
Sein Feldherr Bellsar erobert das vandalische
Reich in Afrika 534, u. sodann dieser u. nach ihm
Narses das ostgothische Reich in Italien 535—553.
(Das Erarchat.)
Iustinian hat auch oft gegen die Perser (deren