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„Was wird nicht in Ordnung sein, Herr Stoß?" rief der Alte
fröhlich. „Vorige Woche ist wieder einer der Malefizkeile aus den
Querstangen gefallen. Am Pfeiler Nummer fünfzehn. Aber wir
haben das Luder hineingeschlagen, daß ihm das Ausfallen vergehen
wird. Alles in Ordnung! Natürlich! Sie brauchen sich keine
Sorgen zu machen. Ich und drüben Bob Stirling, wir passen auf!"
Wir wünschten dem Alten einen vergnügten Abend und
gingen dem Hügel zu, der westlich von der Brücke zu mäßiger Höhe
ansteigt. Von hier aus übersah man das ganze Werk in einem
prachtvollen Gesamtbild, und wie auf einen Wink brach die Sonne
noch einmal durch die Wolken und überflutete die Landschaft mit
rotem Gold. Namentlich machte der riesige Schatten der Brücke,
der sich scharf auf dem Wasserspiegel der Bucht abzeichnete, einen
unheimlichen Eindruck.
Ich schüttelte Stoß, dessen Züge sich freudig belebten, die
Hand.
„Ich habe dir noch nicht Glück gewünscht, Stoß, wie ich es schon
längst tun wollte!" sagte ich ernstlich. „Es ist wahrhaftig ein großes
Werk, an das du deine besten zwölf Jahre gerückt hast. Natürlich,
du hast es nicht allein gebaut, aber ein gutes Teil von dir steckt
in dem Ding, und du darfst stolz darauf sein."
„Jawohl, die Pfeiler stehen," sagte Stoß träumerisch. „Aber
komm!" Er warf noch einen langen Blick auf das im stürmischen
Abendlichte aufflammende Bild. Dann entzog er mir mit einer
raschen Bewegung die Hand, die ich gehalten hatte, und ging den
Hügel hinunter.
„Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit, bis dein Zug geht,"
erwiderte ich. „Ich begleite dich bis zum Bahnhof."
Es wurde inzwischen ein Wetter, wie es im November und
Dezember die schottischen Täler, die von Westen nach Osten streichen,
gelegentlich durchbraust. Die ganze Natur schien in Aufruhr zu
geraten. Der Wind kam in heftigen Stößen über das Feld.
Da und dort hörte man lautes Krachen. Blätter, lose, abgerissene
Zweige flogen durch die Luft. Es ward schwarze Nacht um
uns her. Ich nahm Stoß beim Arm. Mühsam kämpften wir
gegen den Sturm an.
Endlich langten wir auf dem kleinen Bahnhof an und
konnten unter dem Schutze des Gebäudes ruhiger sprechen.
Der höfliche Stationsvorstand teilte uns mit, daß der aus
Newcastle erwartete Zug zehn Minuten Verspätung habe,
wahrscheinlich infolge des Sturmes. Wir setzten uns deshalb