Full text: Der deutsche Krieg von 1866

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Kundgebungen, war auch au dein Tage der Siegesfeier 
ein wcitumfasseuder Gnadenerlaß erschienen. 
Wie muß es dem Könige die Brust geschwellt haben, 
seine Krieger in die Hauptstadt-zu führen, unter ihnen in 
erster Reihe seinen Sohn und Nachfolger uub andre Glieder 
des königlichen Hauses, die zumeist in so hervorragender 
Weise sich betheiligt hatten au den Kömpfen des Feldzuges! 
Und doch leuchtete durch die Freude, die aus seinem An¬ 
gesichte ruhte, ein Zug der Wemnth. Sehet nur, hörte 
der Schreiber dieser Zeileu einen Zuschauer sagen, dem 
selbst dabei die Thräueu in die Augen traten, sehet, wie 
der König sich freut, und dabei ist's doch, als wollte er 
jeden Augenblick weinen! — Ja, des Königs Herz war 
zugleich mit Wehmuth erfüllt im Angedenken au so viele 
Heimgegangene Edle — Hohe und Niedre dem äußern 
Staude nach; ihnen zählt bei ein edler Zollerusproß, 
Prinz Anton v. Hohenzolleru. Als der Krieg aus¬ 
brach, befand sich der Prinz gerade auf einer wissenschaft¬ 
lichen 0icifc im Orient. Er eilte in die Heimath und 
kam noch zur rechten Zeit, um an den Kämpfen in Böhmen 
Theil nehmen zu können. Den Kameraden ein leuchtendes 
Vorbild im Kampfe, empfiug«er bei König grätz die Todcs- 
wnuden, denen er bald darauf erlag. Seine letzten Worte 
waren: „Es gereicht mir zur großen Beruhigung, unter 
den Hohenzolleru derjenige zu sein, welcher durch seinen 
Tod Zeuguiß ablegt von der Tapferkeit unserer Armee." 
So hatte sich wiederum auf dein Felde der Ehre Hohen- 
zollerublut mit Volksblut gemischt. 
Nach der durch die Behörden der Stadt erfolgten 
Begrüßung bewegte sich der Zug durch die Siegesstraße
	        
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