Full text: Der deutsche Krieg von 1866

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O du Kaiserhaus iu Wien, erfahren in allen jesuitischen 
Künsten, mit deren Hebung du dich eifrig beschäftigt hast, 
weil du dich gezwungen fühltest, die unlauteren Wege 
deiner Politik zn verdecken, wüßtest du, welche Gedanken 
unter der hohen Stirn des Jüngling-Mannes mit den 
blauen strahlenden Augen, der im anmuthigen Schlosse am 
schönen rheinsberger See in stillen Stunden deiner Ge¬ 
schichte nachforscht, sich zu regen beginnen! Urtheilssprüche 
sind es, Pläne, Anfänge eines über dich hereiubrechenden 
Gerichts, vor dem schließlich kein noch so fein gesponnener 
jesuitischer Trug dich schützen wird! — Was in Rheiusberg 
erdacht — bald sollte es die Welt erschüttern. — 
Das Daus HohenMern. 
8ber auch seinem fürstlichen Hause gegenüber trat 
Friedrich als ein rücksichtslos der Wahrheit nachstrebender 
Forscher und Beurtheiler auf. Seine Geschichte Branden¬ 
burgs enthält tadelnde Nrtheile über einige Glieder seines 
Stammes, die fast zn herbe erscheinen. 
Zunächst richteten sich seine Blicke auf die älteste Zeit 
Brandenburgs. Die Mark Brandenburg ist von alten 
Zeiten her ein geschichtlich geweihter Boden. Sie ward 
iu grauer Vorzeit bewohnt von dem edelsten Stamme der 
Sueven, von den Semnonen. Hier befand sich das Bun¬ 
desheiligthum des ganzen Sueven-Stammes, hier später, 
als während der Völkerwanderung die Sueven das Land 
verlassen hatten, das der Slaven. In den darauf Jahr-
	        
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