64 Weltgeschichte. Erster Haupttheil.
mannigfaltige Art zu genießen; — geschwinder in der
Nachahmung der ia)ter als des Guten; — oft feind¬
selig gegen einander, wenn Leidenschaften und Eigen¬
nutz ße hintergehen; — gleichwohl nicht in ihrem gan¬
zen Geschlechte, ohne Ausnahme, bis zum Verluste
tugendhafter Empßndungen verderblich: —- ein herr¬
liches Geschöpf Gottes, das nur durch seine eigene
Schuld ganz unglücklich auf der Welt feyn kann.
Dvrtheilc des jj. Das lange Leben dieser ersten Men-
langen ft* fcf)cn hatte mehr als einen Nutzen. Mit
Hülfe dessen konnten die wichtigsten Kennt-
uu ttt/ niste von Gott und den Menschen desto
leichter Erhalten und. unverfälschter ansgebreitet werden.
Es war aber auch .öme Belehrung sür die Menschen,
daß sie, ungeachtet deö tiefen Verfalls, in den sie
gerath.en waren/ desAinermeßlich vielen Guten in der
Welt durch 'tugendhafte Mgßigung sehr lange zu ih¬
rem gemeinschaftlichen Wohl genießen könnten.
und des in. Unter andern weisen Anordnungen,
Ehestandes, welche Gott gleich Anfangs für die Men¬
schen machte.,. war. auch der Edestand. Durch den¬
selben sollte' das menschliche Geschlecht fortgepflanzt,
jedem eiüfelnen.Menschen Gelegenheit zu der liebreich¬
sten unzertrennlichsten Verbindung verschafft, große
Haufen^ Menschen in einen Völkerstamm vereinigt,
und allen fürchterlich traurigen Unordnungen vorge-
beugt werden, welche jede andere Befriedigung wilder
Wohllüste zur Zerstörung unfers Geschlechts nach
sich zieht.
Z w e y t e r Zeitraum.
Von Noah bis auf Moses, oder von der Sünd-
fluth und dem neuen Anbaue deö menschlichen Ge¬
schlechts,
2. Wozu nutzte das lange Leben der Menschen?
3. Welche Dvrtheilc sollte der von Gott eingesetzte Ehestand dem
menschlichen Geschlechte bringen?