-66 Weltgeschichte. Zweyter Haupttheil.
2- n. C. G. ben, und wo überhaupt Gewqlkthätigkeiten
622fi90' und Verwirrung herrschten. Selten gab
es Kaiser, welche das Rerch gegen die unaufhör¬
lichen Anfälle her gedachten Völker glücklich beschütz-
ten; besonders aber alsdann, wann die Saracenen
unter sich selbst uneins waren,
welches Rom xll. Diesen traurigen Zustand des grie-
verliert. chjsch§^ Reichs verschlimmerten nocb die
langwierigen Skreitrgkeiten üoer die Verehrung
726. der Bilder, welche freylich der abergläu¬
bige und rohe Pöbel im Orient sehr übertrieben hatte.
Der Kaiser i'eo, der Jsaurier, verordnete, daß die
Bilder nicht mehr verehrt, ja aus allen Kirchen sei¬
nes Reichs (nur das Bild des Erlösers ausgenom¬
men) weggeschafft werden sollten. Dieser Befehl,
der ohnehin von einem incompetenten Richter kam,
ward zu Rom und in dem umliegenden Gebiete des
Kaisers so wenig beobachtet, daß vielmehr allda eine
Empörung gegen ihn entstand. Darauf entzog sich
Rom nach und nach dem Gehorsame der griechi¬
schen Kaiser, und begab sich nachher unter den Schutz
der fränkischen Könige, als die Langobarden naher
auf diese Hauptstadt drangen, und den Kaisern das
Exarchat entrissen. Selbst in den mehr morgenlan-
difchen Landschaften des griechifchen Kaiserthums ent¬
standen aus dem gedachten Verbote der Bilder, wel¬
ches die folgenden Kaifer bestätigten, viele heftige
Unruhen; denn das Volk nebst den Mönchen wider¬
setzte sich demselben; ward aber durch Strafen (ein
sch7
12. Was trug insonderheit viel zur Zerrüttung des morgenländi-
scheu Reichs bey? — Welcher Kaiser suchte die Verehrung der
Bilder aufzuhebe»Y — Was für einen Verlust erlitt das mor-
genlandische Reich bey dieser Gelegenheit? — Hat»e das Ver¬
bot der Bilder noch andere Folgen in dem gedachten Reiche?
— Welcher scharfsinnige griechische Lehrer war ein Vcrtheibi,
ger der Bilderverehrnng? — Wodurch har Johannes von Da¬
maskus noch mehr Ruhm erlangt? — Was rhat Karl in Be¬
treff der Bilder?