Full text: Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte

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Weltgeschichte. Zweyter Hauptthckl. 
I. n. C. G. che zwei) mächtige, Castilien undArago- 
1-96 1520. njeri/ net)en welchen sich auch Navarra 
erhielt. Aragonien gehörten außer seinem spanischen 2tn- 
lheil auch die dalearischen Inseln, nebst Sardinien und 
sic 1479- Sicilien. Ferdinand der Katholische, König 
von Aragonien, und seine Gemahlin» Jsadclla, Koni- 
ginn von Castilien, legten im Jahr 1479 durch die ge¬ 
naue Staats- Verbindung beyder Reiche den ersten 
Grund der unter Karl I. erfolgten völligen Vereinigung 
derselben und Navarra'6 grnter einem Könige. Ferdi¬ 
nand entriß auch Granada den Arabern; wurde also 
mit Isabellen der einzige Herr von ganz Spanien; ge¬ 
wann überdieß, durch die Entdeckung von America, un¬ 
geheure Landerund Schatze; hinterließ aber einen Übeln 
Ruf der Arglist und Treulosigkeit, denen die Religion 
st. 1516. oft zum Deckmantel dienen mußte. Der Car¬ 
dinal und Erzbischof von Toledo, Franeiscus Time* 
nes, leistete zu dieser Zeit Spanien, durch seine aus¬ 
nehmende Staatsklugheit und großmüthige Beförde¬ 
rung der Wissenschaften^), schätzbare Dienste; ob er 
st. 1517- gleich von der Begierde, gewaltsam Proselyten 
zu machen, nicht frey war. Er ward mit schändlichem 
Undanke belohnt. 
In Frankreich XVIII. Frankreich wurde in diesem 
nimmt die Zeiträume Deutschland darin immer ahn-- 
Macht der Hetzer, daß seine Reichsstände zu einer un- 
»u.ge zu- gemeinen Macht gelangten, und dieKönige 
dage- 
*) Er ließ zuerst auf seine Kosten eine Polyglotte, das heißt, 
eine Bibel in mehreren Sprachen, im Jahr 1517 zu Alcala 
de Henares Complutum) drucken. 
18 Worin hatte die Verfassung Frankreichs zu diesen Zeiten ei¬ 
ne Aehnlichkeit mit, der deutschen? — Was für einen fürch¬ 
terlich großen Vasallen hatten insonderheit die französischen 
Köriige? — Was entstand daraus? — Welcher König von 
Frankreich gab seinem Reiche zuerst einige Stärke- und ver» 
trieb
	        
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