Einfall der Gallier.
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zu fordern, und als diese verweigert wurde und das Volk sogar
eben diese Fabier zu Consulartribunen für das J. 390 wählte,
brachen sie in Eile auf, um an Rom Rache zu nehmen.
Unglücklicher Weise hatte sich Rom im J. 391 selbst des
Feldherrn beraubt, der vielleicht im Stande gewesen wäre, das
drohende Unglück abzuwenden. Camillus hatte das Volk gegen
sich aufgereizt theils dadurch, dass er nach der Eroberung von
Veji einen allzu stolzen und hoffärtigen Triumph gefeiert, theils
namentlich dadurch, dass er von der gemachten Beute später ein
Zehntheil zu einem Weihgeschenk für den delphischen Apollo
wieder eingefordert hatte. Er war daher der Veruntreuung der
Beute angeklagt worden und war vor seiner Verurtheilung mit
dem unpatriotischeil Gebete an die Götter ins Exil gegangen, dass
sie seine Mitbürger bald ihre Undankbarkeit empfinden lassen
möchten. Die Vertheidigung Roms war also jetzt den drei un¬
besonnenen Fabiern und drei andern ebenfalls untüchtigen Con-
sulartribunen anvertraut.
Die Gallier richteten , alles Andere bei Seite lassend, ihren
Marsch gerade auf Rom. Die Römer stellten sich ihnen 11 röm.
Meilen von der Stadt an dem Flüsschen Alia auf dem linken
Ufer entgegen, und es kam sofort (am 16. Juli) zur Schlacht.
Die Römer hatten ihre Schlachtreihe, um nicht von dem viel
zahlreicheren Feinde überflügelt zu werden, weit ausgedehnt und
auf dem rechten, von der Tiber am weitesten entfernten Flügel
die Hülfstruppen aufgestellt. Auf diese machten die Feinde den
ersten Angriff, sie warfen sie rasch in die Flucht, und nun be¬
mächtigte sich auch der Uebrigen ein solcher Schrecken, dass sich
die ganze Schlachtreihe auflöste. Die vom rechten Flügel flüch¬
teten sich nach Rom, die übrigen warfen sich in den Strom und
flohen, so viele ihrer nicht darin umkamen, nach Veji. Die Gallier
setzten ihren Zug noch an demselben Tage nach Rom fort, blieben
aber, obgleich sie die Stadt von Vertheidigern entblösst und die
Thore offen fanden, einen Hinterhalt fürchtend, am Abend und
die darauf folgende Nacht vor der Stadt liegen.
Hier hatte man nach dem ersten betäubenden Schrecken all¬
mählich so viel Besonnenheit gewonnen, dass man die Burg mit
der streitbaren Mannschaft besetzte und hierher von Mundvorrath
und Heiligthümern und sonstigen werthvollen Gegenständen so
C. Peter, röm. Gesch. 5