Full text: Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte

der Weltgeschichte. 53 
endlich auch zum Kaiser aus. Durch seine Bemü¬ 
hungen gewannen die Wissenschaften und die Re¬ 
ligion selbst viele Vortheile. Unter seinen Nachfol¬ 
gern aber wurde dies große Reich gerheilt, zerrüttet 
und geschwächt. Frankreich, Deutschland und Ita¬ 
lien wurden besondere Reiche; die Kaiserwürde war 
mit Italien vereinigt. Deutschland erhielt durch 
Heinrichs l. Fürsorge eine bessere Verfassung, und 
Otto der Große verband wieder Italien und die 
Kaiserkrone mit diesem Reiche. Sie befreyten auch 
Deutschland von den Verwüstungen der Ungarn, 
die- vor Kurzem Pannonien eingenommen hatten, und 
sich bald darauf durch ihren ersten König Stephan 
zum Christenthume führen ließen. Beyde Fürsten 
fingen zugleich an, die slavischen Völker in Deutsch¬ 
land zu überwinden und zur christlichen Religion zu 
bringen. Unter den Slaven überhaupt entstand da6 
polnische und das russische Reich, nachdem von ih¬ 
nen im dritten Zeiträume der böhmische und andere 
Staaten waren gegründet worden. Die Normänner 
beunruhigten nun viele europäische Länder, und mach¬ 
ten in Frankreich, England und Italien Eroberun¬ 
gen. In ihrem Vaterlande kamen nach und nach 
die Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden 
empor. Das Chatifat wurde durch Theilungen und 
innerliche Unruhen schwächer, auch insonderheit durch 
seine bisherigen Miethtruppen, die Türken, welche 
nun eigene Reiche stifteten, und das griechische Kai 
sertbum sehr einschränkten. Während aller diese 
Veränderungen gab es einen geringen Rest von 
lehrsamkeit bey den christlichen Geistlichen , aber 
weit mehr Wissenschaft bey den Arabern. Die er¬ 
stem hatten eine Menge Chronikerschrnber, be¬ 
sonders fränkischdeutsche und griechische Eärimonien 
traten immer mehr an die Stelle des praktischen Chri¬ 
stenthums. Bey der damaligen Verfassung des christ-
	        
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