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Zur neuern Geschichte.
das volle Dintenfaß ihm an den Kopf,
wie noch der Fleck an jener Wand dir zeigt.
Wohlan, er soll ein ewig Denkmal sein,
ein ewig Denkmal deines heil'gen Eifers
wird er verehrt noch von der Nachwelt sein.
Die Einsamkeit, der du dich überläßt,
sie ist's allein, die deiner Phantasie
so wilde, grauenvolle Bilder schafft.
O fliehe sie, daß sie nicht endlich noch
Dir alles schwarz und düster zeige, nicht
in deinem Herzen jede Freude tödte,
o fliehe sie, und komm und folge mir.
Uns ruft die Jagd. Es warten dein im Thal
die Ritter, die du schon als Freunde kennst.
Komm, lerne jetzt der Fürsten Freuden kennen. —
Sie zogen nun durch Felder, Hain und Wiesen,
erlegten manches Wild und kehrten müde
nach zweien Tagen erst zurück zur Burg.
Gewiß, spricht Luther, nun könnt ihr mit Recht
Herr Ritter mich und Junker Görge nennen.
Was fehlt mir noch? Hab' ich nicht ritterlich
mit euch die Flur durchstrichen auf der Jagd.
Die bitter-süße Lust der großen Herren
zu kosten, wahrlich ein Geschäft, geschickt
den Müßigen mit Arbeit zu versehn;
sie lachen doch indeß die Menschen ruhen,
und Hetzen nur die armen Hain-Bewohner.
Ich, nicht gewohnt, so müßig hinzuziehn,
ich sah in Allem nur ein Bild der Welt,
sah, wie der böse Geist durch seine Diener
die armen Seelen unaufhörlich treibt
und in sein Netz zu locken sich bemüht.
Laß jetzt, spricht Adelheid, des Hauptmanns Tochter,
laß jetzt Gedanken, die dein Blut erhitzen;
der Abend winkt zur Ruh', zur Freude winkt
das leichte Mahl, das dort bereitet ist. —
Sie setzen sich. Und da erhob sich bald
ein freundliches Gespräch. Erst war's die Jagd,
die Unterhaltung gab. Der eine pries
des andern Schnelligkeit und sein Geschick,
mit Klugheit manches Wildpret zu erhaschen,
und es zu tödten selbst im schnellsten Lauf.
Und doch, erwidert Luther, sah ich auch,