Dritter Abschnitt.
Men auch voraus, wie es die alten Kaiser gethan, jedoch um
der Gerechtigkeit trillen verstatte ich dir ein Gleiches. Den
Cardinälen habe ich die Kirchen und Städte verschlossen, weil
man sie nicht predigen, sondern plündern, nicht die Welt ver¬
bessern und Frieden stiften, sondern Geld zusanunenscharren
sieht. Wird man sie aber so erblicken, wie die Schrift sie ver¬
langt, so wird man auch nicht säumen, sie mit dem nothwen-
digen Unterhalt zu versorgen. Du selber hast aber der dir zuste¬
henden Demuth zuwider gehandelt, und ich habe nicht umhin
gekonnt, dir nachdrücklich zu antworten, nachdem ich gesehen,
daß der verfluchte Hochmuth sich bis auf den Stuhl Petri
erhoben.
Friedrich in der Urkunde, worin er den Erzbischof
Philipp v. Köln mit dem Herzogthume Westphalen und Engern
belehnt: Weil Heinrich, auf die Beschwerden der Fürsten und
vieler Edlen vorgeladen, sich zu verantworten vor Kaiserlicher
Majestät unterlassen, und für diese Halsstarrigkeit in die Acht
verfallen, weil er nicht aufgehört hat, gegen die Kirche Got¬
tes, und der Fürsten und Edlen Freiheit und Rechte einzuschrei¬
ten, so sind ihm sowohl wegen des jenen zugefügten Unrechts,
als vorzüglich wegen der offenbaren Verletzung ver Majestät,
und weil er nach dem Lehnrecht dreimal vorgeladen nicht erschie¬
nen und auch keinen Anwalt zu seiner Vertheidigung geschickt
hat, nach dem einstimmigen Beschlüsse der Fürsten auf dem feier¬
lichen Reichstag zu Würzburg das Herzvgthum Baiern und
Westphalen und Engern sammt allem, was er von dem Reiche
zu Lehen gehabt, abgesprochen und unserm Rechte zugesprochen
worden.
(1177.) Al eran der: Es ist uns nichts erwünschter,
als von vem größten Helden der christlichen Welt Friede zu
erhalten; wir bitten um das eine, daß der Kaiser auch den
Lombarden den Frieden ertheile; wir selbst wollen uns in jene
Lande begeben.
(1190.) Peter v. Blois: Nun ist jener starke Löwe
nicht mehr, dessen majestätisches Angesicht und mächtiger Arm
die wilden Thiere vor Verwüstungen abgeschreckt, die Rebellen
unterjocht, und die Abenteurer zur Ruhe gebracht!
Richard Löwenherz' Mutter an den Papst: Auch ge¬
ringer Ursachen wegen werden sonst eure Cardinäle als Lega¬
ten mit großer Gewalt abgeschickt; aber in dieser wichtigen und
bedauernswürdigen Sache habt ihr noch nicht einmal einen
Diacon versendet; der Gewinn macht heut zu Tage Legaten,
nicht die Rücksicht auf Christum, nicht die Ehre der Kirche,
nicht der Friede der Lander, oder das Heil des Volkes. —
Heinrich IV,
1190.
Philipp
v. Schwaben.
1198—1208.
Otto IV.
1198—1215»