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Die griechische Welt. 
an einander gereiht hatten, kann als Beweis gelten, daß sich diese Schrift¬ 
steller noch zu genau an die Darstellung und Behandlungsweise der Dichter ge¬ 
halten, noch zu sehr der mit erdichteten Zuthaten angefüllten Ueberlieferung gefolgt 
sind, noch zu häufig, von Stammesstolz geleitet, dem Bestreben gehuldigt haben, 
„alles Ruhmwürdige dem Stamme anzueignen, das Beschimpfende davon zu ent¬ 
fernen, oder es doch zu mildern," und daß sie mithin ihre Schriften mit Fabeln 
und Mahrchen ungefüllt haben, ein Fehler, von dem sich selbstHerodot nicht ganz 
frei zu halten gewußt hat. Die Schriften sammtlicher Logographen sind bis auf 
wenige Fragmente verloren gegangen. 
II. Griechenlands Blüthezeit. 
1. Die Perserkriege. 
») Der Aufstand der kleinasiatischen Griechen (496). 
§. 77. Durch die Unterwerfung der griechischen Kolonien auf derKüste 
Kleinasiens unter Kyros und durch die Eroberung Thrakiens und Ma¬ 
kedoniens unter Dareios waren die Perser mit der griechischen Welt in 
mehrfache Berührung gekommen, die bei der Herrschsucht jener und der Frei¬ 
heitsliebe dieser bald feindselige Reibungen herbeiführen mußte. Der Ver¬ 
such der kleinasiatischen Griechen, das verhaßte Joch abzuschütteln, erzeugte 
daher leicht einen allgemeinen Krieg. Lange mußten die hellenischen Kolo¬ 
nien die Sehnsucht nach Freiheit ersticken, weil die vornehmen Griechen, die 
von den Persern zu Fürsten oder Tyrannen in den verschiedenen Städten 
eingesetzt worden und daher dem Hof von Susa ergeben waren, ihre Lands¬ 
leute in Gehorsam zu erhalten wußten. Da wurde Hiftiäos, Fürst von 
Milet, theils zur Belohnung seiner Verdienste, weil er auf dem skythischen 
Feldzug den Abbruch der Donaubrücke verhindert (§. 49.), theils aus Mi߬ 
trauen , das einige neidische Griechen in Dareios zu wecken gewußt, nach 
der persischen Hauptstadt berufen, um sein Leben in Freude und Herrlichkeit, 
aber überwacht von dem Argwohn des Königs zuzubringen. Diese mit Ge¬ 
nuß und Zwang verbundene Lage wurde ihm auf die Lange unerträglich und 
weckte die Sehnsucht nach der schönen Heimath in seiner Brust; er bewog 
daher heimlich seinen Verwandten und Nachfolger Aristagöras, einen Auf¬ 
stand unter den unzufriedenen Griechen zu veranstalten, in der Hoffnung 
dadurch Gelegenheit zur Rückkehr zu erlangen. Aristagöras war um so willi¬ 
ger dazu, als er wegen eines gescheiterten Unternehmens gegen Naxos, das 
er geleitet hatte, von den Persern Strafe fürchtete und sich durch den Stolz 
des persischen Statthalters von Kleinasien beleidigt fühlte. Bald standen 
Milet, wo der Geschichtschreiber (Logograph) H ekataeos für die Freiheit
	        
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