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Die Begründung der neuen Zustände unter Karl V. 
terbury und wirkte, im Bunde mit Gardiner und Bonner, die ihre Stellen 
zurück erhielten, für die Wiedereinführung des alten Zustandes, die Herstellung 
der päpstlichen Gewalt und die Ausrottung der Ketzerei; Scheiterhaufen loderten 
in allen Gegenden des Reichs; Schaaren von Flüchtigen zogen übers Meer und 
suchten Schutz bei den Glaubensgenossen des Festlandes, in Holland, Friesland, 
Deutschland (Straßburg und Frankfurt), Genfund der deutschen Schweiz. Wer 
die Messe nicht besuchte, war in Lebensgefahr. Bonners Name ist mit blutigen 
Zügen in Englands Religionsgeschichte gezeichnet. Sein hartes Herz fand Wohl¬ 
gefallen an den Leiden und Qualen der Andersdenkenden. — Das derKrone ver¬ 
liehene Kirchengut wurde zurückgegeben, aber den Edelleuten das Ihrige gelassen, 
damit sie nicht die ganze kirchliche Restauration hintertrieben. 
Als Maria ihre Hand dem strenggläubigen Philipp von Spanien gab, 
nahm die Verfolgung noch zu. Aber Kummer über die sichtbare Abneigung 
ihres Gemahls, Schwermuth und Menschenhaß verkürzten ihre Tage. Sie 
starb in dem Augenblick, wo sie sich mit der eiteln Hoffnung trug, der Na¬ 
tion einen katholischen Thronerben zu geben. — Ihre gehaßte Schwester 
Elisabeth, die Tochter der unglücklichen Anna Boleyn, vertauschte ihre 
bisherige Wohnung im Tower, wo sie unter Trübsal und Gefahr eine kum¬ 
mervolle Jugend verlebt, mit dem Kdnigspalast, und da sie einer Kirche, 
nach deren Grundsätzen sie für illegitim und regierungsunfähig galt, nicht die 
Herrschaft lassen durfte, so stellte sie die unter Eduard begründete Reforma¬ 
tion dem Wesen nach durch die G l e i ch f ö r m i g k e i t s- (U n i s o r m i t ä t s-) 
Akte wieder her. Sie besaß den herrischen Sinn ihres Vaters, darum fanden 
die demokratischen Ansichten der calvinischen Puritaner keine Gnade 
vor ihren Augen. 
§.505. Schottland. Bald nach Elisabeths Thronbesteigung erlangte 
auch in dem benachbarten Schottland die neue Lehre einen vollständigen 
Sieg. Lange rang das dem Evangelium zustrebende Volk mit dem Hof und 
der Geistlichkeit um das kostbare Gut der Gewissensfreiheit. König JacobV. 
ging für das Papstthum und den alten Glauben einen Kampf mit feinem 
Oheim, Heinrich VIII., ein und brachte das Glück seines Lebens zum 
Opfer. Nach einer verlornen Schlacht starb er in Trübsinn, wenige Tage 
nach der Geburt seiner Tochter Maria Stuart, für welche nunmehr ihre 
Mutter, Maria von Guise, eine französische Edelfrau aus einem der rö¬ 
mischen Kirche eifrig ergebenen Geschlecht, die Regentschaft führte. Von 
Frankreich unterstützt waren Hof und Klerus wohl im Stande, die Refor¬ 
mation durch Strenge niederzuhalten. Scheiterhaufen, Kerker und Flucht 
minderten die Reihen der muthigsten Bekenner und schreckten die zaghaften. 
Von den Tagen, wo der durch Studien in Deutschland der neuen Lehre be¬ 
freundete junge Edelmann Patrick Hamilton (1527) in den Flammen 
starb, bis auf den Märtyrertod des prophetischen Predigers Wishart, blu¬ 
tete dem alten Glauben manches Opfer. Aber „das Martyrerthum war die 
mächtigste Predigt für ein rohes, sinniges und treuherziges Volk." Kardinal 
1554 
Nov 
1558 
1562 
1542
	        
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