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ohne Aufhören das Wort des Herrn und erbaute nach Vernichtung
der Götzenbilder in eifrigen Sorgen Kirchen. Nachdem er mit
Beihilfe seiner Gefährten viele tausend Menschen getauft hatte,
Männer, Fraueu und Kinder, schlug er am Ufer des Flusses Bordne
seine Zelte auf und ließ dem Volk den Tag verkündigen, an dem
den Neugetauften die Handauflegung und Firmelung erteilt werden
sollte, darauf kehrten alle nach Hause zurück, um am Tage der
Firmelung wiederzuerscheinen.
2>er bestimmte Tag brach an, und die lichte Morgenröte er¬
glänzte mit der aufgehenden Sonne. Aber anstatt der Freunde
eilten Feinde herbei, und eine große Schar Heiden stürmte mit
geschwungenen Waffen, mit Lanzen und Schilden, ins Lager. Da
stürzten steh ihnen sofort die Mannen aus den Zelten entgegen,
überall suchen sie nach Waffen und bemühen sich, die zum Mär¬
tyrertode Bestimmten gegen das rasende Volk zu schützen. Aber
der Mann Gottes rief, als er den Lärm des tobenden Hansens
hörte, sogleich seine Geistlichen zu sich, ergriff die Reliquien der
Heiligen, die er beständig bei sich führte, schritt aus dem Zelte
und verbot seinen Mannen den Kampf mit den Worten: „Lasset
ab, ihr Männer, vom Kampfe, denn die heilige Schrift lehrt, nicht
böses mit bösem, sondern böses mit gutem zu vergelten! Heute
ist der laug ersehnte Tag gekommen, und die herrliche Zeit unseres
Abscheidens steht bevor. Darnm seid stark im Herrn und hoffet
auf ihn, denn er wird eure Seele erlösen!" Zu den Geistlichen
aber sprach er: „Männer und Brüder, seid tapferen Mutes und
furchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber
nicht töten sönnen. Freuet euch im Herrn und hoffet auf Gott,
der euch den ewigen Lohn geben und in den himmlischen Höfen
Wohnungen bei den hohen Engeln anweisen wird." Als er so
seine Gefährten ermahnte, stürzte der wütende Hanfe der Heiden
mit Schwertern und voller Kriegsrüstung über sie her und vergoß
das Blut der heiligen Märtyrer.