Object: Der Unterricht in der Erdkunde

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2. Die Landschaften: 
a) Die Pyrenäen, ein unzugängliches Grenzgebirge. 
b) Die Tiefebenen, wüstenähnliche Kärglichkeit und tropische Fülle. 
c) Die Hochebene mit ihren Randgebirgen, ein wenig ertragreiches 
Steppengebiet. 
3. Die kulturgeographische Zusammenfassung: Bewohner, Erwerbsquellen, 
politische Verhältnisse. 
III. Eingliederung. 
IV. Anwendung. 
Aufgabe: Gib für jede der in § 10 gebildeten Stoffeinheiten die neu auftretenden 
Begriffe an und ordne sie ein! — Nenne die zu entwickelnden allgemeinen Wahrheiten! — 
Bilde dazu die zweckentsprechenden Aufgaben! 
s 12. 
Die Vorbereitung des Lehrers. 
Der wichtigste Faktor sür das Gedeihen auch des geographischen Unterrichts 
bleibt aber der Lehrer. Es versteht sich von selbst, daß er hier wie überall einer 
fleißigen Vorbereitung auf jede Unterrichtsstunde bedarf. Dabei 
genügt indes nicht, daß er sich den den Schülern zu vermittelnden Stoff selbst 
wieder mit allen Einzelheiten nach dem Leitfaden aneigne. Er muß vielmehr, um 
aus dem Vollen schöpfen zu können, größere Werke zu seiner Vorbereitung heran- 
ziehen; er muß sich bemühen, aus den Meisterwerken der Landschaftsschilderung das 
herauszuschälen, was seinen Schülern frommt; er muß für die nötigen Veran- 
schaulichuugsmittel sorgen, wozu auch gehört, daß er mit Sicherheit die ent- 
sprechenden Kartenskizzen zu entwerfen imstande sei; er muß endlich der methodischen 
Anordnung seine Aufmerksamkeit zuwenden und alles das in seinem Geiste zurecht- 
legen, was den oben gekennzeichneten formalen Stufen zur vollen Entfaltung ihres 
bildenden Wertes verhelfen kann. 
Mit dieser Vorbereitung auf jede Stunde muß eine weitere Hand in 
Hand gehen, die in unablässigem Studium des weiten erdkundlichen Gebietes 
durch das Lesen der Hauptwerke der geographischen Meister und in eigenen 
Wanderungen und Reisen besteht. Wie für die Schüler, so gilt noch in 
höherem Maße für den Lehrer, daß die beste Geographie die selbsterlebte ist. Ein- 
gehende Kenntnis der Heimat verschafft erst die rechte Grundlage für das Ver- 
ständnis der Fremde; aufmerksame Betrachtung einiger fremden Gebiete erhöht die 
Aufnahmefähigkeit für die Schilderungen und Beschreibungen anderer. 
Die Hauptsache ist aber, daß er selbst die rechte Persönlichkeit sei. 
„An ihm liegt fast alles, was auf die Schüler bildend und erziehend einwirkt; 
er ist es, der durch sein Licht und seine Wärme den jungen Geisteskeim gleich der 
Frühlingssonne hervorlockt, und vor dem er seine Blätter und Blüten entfaltet. 
Nicht die wohlgebuchte Norm im Leitfaden, nicht die bestdurchdachte, ersolgver- 
sprechende Methode hälr das Heil des Unterrichts in sich beschlossen, sondern der 
tüchtige Lehrer ist der Hauptfaktor, nicht als Ausleger und Erklärer des vorge-
	        
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