Full text: [Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte] (Theil 4)

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Treue und Wahrheit selbst ist. Noch einmal: Diese Handlungs¬ 
weise des Königs wird Preußen einst Glück bringen, das ist 
mein fester Glaub e." 
Was Louise in prophetischem Geiste gesagt, das ist, wie wir 
wiffen, herrlich erfüllt worden. Leider erlebte sie Preußens Erhe¬ 
bung und Erhöhung nicht. Louise wurde am 10. März 1776 zu 
Hannover geboren und starb am 19. Juli 1810 zu Hohenzieritz. 
Still und schweigend führte der tief erschütterte König seine gelieb¬ 
ten Söhne, Fritz und Wilhelm, an das Todtenbett der nun ver¬ 
ewigten Mutter, und knieend vereinigten sie ihr stilles Gebet mit 
dem der Anwesenden. Fast dreißig Jahre später ging auch er 
heim, an dem Louisen's Herz mit aller Inbrunst der Liebe hing. 
Friedrich Wilhelm III. starb d. 7. Juni 1840. Ihm folgte sein 
geistreicher Sohn, Friedrich Wilhelm IV. 
Die Jahre 1840. 1844—1847. 
Nach dem Tode Friedrich Wilhelm's III. bestieg dessen erstge- 
borner Sohn, Friedrich Wilhelm IV., in Preußen den Thron 
(d. 7. Juni 1840). Mit großen Hoffnungen begrüßte man ihn 
nicht nur in Preußen, sondern auch in andern Theilen Deutsch¬ 
lands. Friedrich Wilhelm war unter ganz tüchtigen Lehrern (Del¬ 
brück, Savigny, Niebuhr, Ancillon rc.) gebildet, und groß war 
sein Eifer für Wissenschaften und Künste (Dombau zu Köln :e.)° 
Unstreitig gehörte er damals zu den talentvollsten Fürsten Euro¬ 
pas. Ihm, der seinen religiösen Glauben durch das Schriftwort: 
„Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen" kund gab, lag 
ernstlich daran, seines Volkes Liebe zu gewinnen. Von seinem 
Geiste und von seiner Bildung hatten Viele eine so hohe Mei¬ 
nung, daß sie in ihm den künftigen Erretter D eutschlands 
erblickten. Diese schönen Hoffnungen blieben aber unerfüllt. Un¬ 
ter seiner Regierung wurde der Fortschritt auf dem religiösen Ge¬ 
biete eben nicht begünstiget. Die kirchlich e Richtung war über¬ 
streng, keineswegs aber wahrhaft christlich, so daß der denkende 
Theil der Bevölkerung Anstoß nahm. Eine Folge davon war, daß 
sich schon im Jahre 1840 die Gesellschaft der sogenannten Licht¬
	        
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