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war der letzte deutsche König, der die Kaiserkrone aus der Hand
des Papstes empfing.
In Barcelona schiffte sich Karl ein und landete glücklich
in Genua. An der Spitze eines Heeres und eines glänzenden
Gefolges hielt er auf einem schneeweißen Rosse seinen Einzug in
Bologna, festlich empfangen von Bürgern und Studenten. Vor
ihm her wurde das Reichsschwert getragen. Der 24ste Februar,
der Tag seiner Krönung, war auch der seiner Geburt und der
Schlacht bei Pavia. — In demselben Jahre (1530) verlieh Karl
die Insel Malta den Johannitern, welche Rhodus, ihren bis¬
herigen Wohnsitz, an die Osmanen verloren hatten (1522) und
verpflichtete sich zu beständigem Kampfe gegen die Ungläubigen.
Von Bologna aus lud Karl die deutschen Stände zu einem Reichs¬
tage nach Augsburg. (S. oben).
Karl's Zug gegen Tunis.
1535.
Zu Karl's glorreichsten Thaten gehören unstreitig seine Züge
gegen die Raubstaaten auf der Nordküste Afrika's. Die dort hau¬
senden Muhamedaner beunruhigten unaufhörlich die Schifffahrt im
mittelländischen Meere, kaperten die christlichen Schiffe und schlepp¬
ten die Bemannung derselben in die härteste Sclaverei. — Die
verwegensten Anführer dieser Seeräuber waren zwei Brüder, Ho-
ruc und Hapradin Barbarossa, Söhne eines Töpfers aus
Lesbos. Jener hatte Algier (spr. Aldschihr) erobert und bei sei¬
nem Tode diese Stadt seinem Bruder hinterlassen, der sich über-
dieß noch in den Besitz von Tunis gesetzt und den Beherrscher
desselben, Muley Hassan, vertrieben hatte. Als nun der Ver¬
triebene Karl's Hilfe gegen Hayradin nachsnchte, entschloß sich
dieser auch sogleich, einen Zug gegen Tunis zu unternehmen, um
die Seeräuber, welche dort ihren Hauptsitz hatten, in seine Gewalt
zu bekommen. Karl brachte bald ein Heer von 30000 Mann —
worunter 8000 Deutsche — zusammen, um damit auf einer von
seinem Großadmiral, Andreas Doria, geleiteten Flotte von
500 Schiffen nach Tunis überzusetzen. Von Cagliari spr.
Kaljahri) aus segelte diese Flotte ab, nahm mit Sturm das feste
Hafenschloß G oletta, schlug Hayradins Heer und eroberte Tunis.