Schlacht von Portier schlief" (Art. Denkwürdigkeiten aus der 
Ncgierungsgefchichte König Eduards III.). 
,,Das ist eben keine glückliche Vorbedeutung" — murmelte 
der König, indem er mit hastigem Schritte auf die Thüre der zu 
seinem Gebrauche bestimmten Gemacher zu ging, wo er einen klei¬ 
nen Theil feiner eigenen Leibwache vorfand. — 
Am folgenden Tage, bei einer Eberjagd, fand Ludwig, nicht 
gehemmt durch des Herzogs Gegenwart, der sich ganz der Jagd¬ 
lust überließ, Mittel, sich den vornehmsten Beamten und Rathen, 
welche bei Karl den meisten Einfluß hatten, unbemerkt zu nähern. 
Die Benutzung einer solchen Gelegenheit, dicfelbcn für seine 
Absichten zu gewinnnen, war gewiß der Hauptzweck sei¬ 
nes Besuches gewesen, wenn auch seine Kunst, den Her¬ 
zog selbst einzuschläfern, mißlingen sollte. Für jede Art 
der Jntrigue gebildet, hatte er auch für Jedermann nicht nur 
eine passende Lockspeise, sondern auch eine eigene Art, ihm die¬ 
selbe darzubieten. —- Alles ließ einen glücklichen Erfolg erwarten; 
denn die Aufmerksamkeit eines so großen und klugen Monarchen 
war schon an sich ein mächtiges Bcstcchungsmittel; Versprechun¬ 
gen thaten viel und ansehnliche Geschenke bei Manchem noch 
mehr. Kurz, Ludwig war mit seinen geheimen, in Person 
geführten Unterhandlungen auf dem besten Wege, als eine Nach¬ 
richt einlief, welche der Sache plötzlich eine durchaus andere 
Wendung gab. Die Lütticher hatten auf seinen Antrieb wirklich 
ein Heer zusammengebracht, waren damit während Karls Abwe¬ 
senheit in Brabant eingefallen, hatten die Stadt Tongern geplün¬ 
dert, den dortigen Bischof gefangen genommen und vor dessen 
Augen sechzehn Domherren getödtet — Alles in Gegenwart und 
unter Beifallsbezeigungen der französischen Gesandten. Ludwig, 
welcher nicht geglaubt, daß die Lütticher so rasch zu Werke gehen 
würden, hatte eine zweite Gesandtschaft der crstcrcn nachgeschickt, 
um sie zu erinnern, daß sie mit den Feindseligkeiten noch eine 
Weile inne halten möchten; doch schon zu spat. 
Jetzt erhielt Karl in Pcronne, gerade als beide Fürsten zu 
Tische saßen, aus Brabant von dem Vorgefallencn die unerwar¬ 
tete Kunde, und man kann denken, wie ihm dabei zu Muthe 
werden mußte. Er rasete vor Wuth, sprang auf und schleuderte 
einen vor ihm stehenden Sessel mit solcher Heftigkeit von sich, 
daß derselbe in tausend Trümmer brach. Hierauf rief er mit
	        
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