deckte sich ihm daher und forderte ihn zur Theklnahme an seinem
großen Unternehmen auf, erregte aber, wie gewöhnlich, nichts
als Erstaunen und feiges Schrecken; ja, man wollte ihn nun nicht
einmal länger beherbergen, sondern rieth ihm, tiefer in's Gebirge
zu flüchten und sich an keinem Orte lange aufzuhalten.
So wanderte er denn weiter, ging über einen gefrorenen
See, brach ein, rettete sich nur mit großer Mühe aus der au¬
genscheinlichsten Lebensgefahr und erreichte einen andern Edelhof,
dessen Besitzer früher unter ihm gedient hatte und ihn sogleich
erkannte. Dieser nahm seinen ehemaligen Anführer freundschaft¬
lich auf, nicht aber aus Liebe, sondern aus Eigennutz. Er
berechnete schnell, welche Belohnung er von Christian erhalten
könne, wenn er diesen gefährlichen Gast auslicserc, und setzte sich,
nachdem er ihn ganz ausgcholt hatte, unter dem Vorwände,
die Stimmung seiner Nachbarn zu erforschen, zu Pferde, um
seinen Fang dem nächsten dänischen Statthalter anzuzeigen.
Dieser gab ihm sogleich zwanzig Mann mit, welche indeß ihre
erwartete Beute nicht mehr vorfanden. Des Edelmanns mitlei¬
digere Gattin, die ihres Mannes Vorhaben ahnte, hatte ihm
einen Wink davon gegeben und selbst ein Pferd und einen Schlit¬
ten zur schleunigen Flucht geliehen. — Erichson irrte jetzt auf's
Neue umher und traf zu Svcrdsoe einen Dorfpfarrer an, der
ihn von der Universität her kannte, ihn acht Tage lang in der
Kirche verschlossen hielt und sodann bei einem redlichen Bauer,
Namens Siven Nilson, in dem Dorfe Jsala, untcrbrachte.
Indessen suchte man den Flüchtling in der ganzen Gegend
auf. Die Späher kamen auch nach Jsala und traten in Nilfons
Stube, eben als Erichson in derselben unter mehreren Knechten
am Feuer lag. Nur die Geistesgegenwart der Frau konnte ihn
retten. Während die Soldaten mit ihrem Manne sprachen,
kam sie zornig herein, schimpfte auf den faulen Knecht, der sich
nur immer wärmen wolle, gab ihm einen derben Schlag mit
dem Spaten und jagte ihn hinaus zu den übrigen Arbeitern.
Hierauf beschloß er noch weiter zu fliehen; aber überall hörte
man von den umherstrcifenden Dänen, und daß alle Pässe und
Brücken besetzt seycn. Da legte ihn sein Wirth auf einen Wa¬
gen, bepackte denselben mit Stroh und fuhr ihn, so verborgen,
nach Rätwick. Doch auch auf diesem Wege begegnete ihm eine
dänische Strciswachc; der Wagen ward angehaltcn und das Stroh