361
er gänzlich nieder und wies die diesfallsigen Anrtäge der könig¬
lichen Agenten unbedingt üb: „Nur über fünfmalhunderttausend
Leichen würden die Bourbons nach Frankreich zurückkommen
können."
Frankreich unter dem Confútate.
Der Feldzug des Jahres 1800. — Bonaparte's Zug
über die Alpen. — Die Schlacht bei Marengo. —
Der Lüneviller Frieden.
Durch die neue Verfassung war die Ruhe im Innern herge¬
stellt. Um auch die äußeren Feinde Frankreichs zum Frieden zu
bewegen und somit dem Wunsche der ganzen Nation zu entspre¬
chen, schrieb Bonaparte am 26. Januar 1800 eigenhändig einen
Brief an den König Georg !!I. von England, in welchem er
ihm seine Erhebung zur ersten Würde der Republik anzeigte und
zugleich die Hand zum Frieden bot. Dieser in einer ungewöhn¬
lichen Form gethane Schritt führte zu keinem glücklichen Resul¬
tate; es fielen darüber sogar Spöttereien im englischen Parla¬
mente, und man antwortete auf die Anerbietungen des ersten
Consuls durch eine ausweichende Noce. Auch Oesterreich, ohne¬
hin mit England auf das Engste verbündet, wies die ebenfalls
ihm gemachten Friedensanträge zurück. — Da Paul I., unzu¬
frieden mit dem schlechten Erfolge der russischen Waffen, den er
den Aliirten beimaß, zu Anfänge des Jahres isoo seine Truppen
von der Coalition zurückgerufen hatte, so ward der dadurch ent¬
standene Ausfall an Streitkräften durch neue Werbungen ersetzt,
und alle übrigen Bundesgenossen waren zur Theilnahme am Kriege
bereit. Frankreich war dagegen größtentheils auf eigene Hülfs-
mittel beschränkt, die nach den großen Verheerungen der Revolu¬
tion und der elenden Directorialvcrwaltung nur noch als un¬
bedeutend erschienen. Nie waren daher, wiewohl Bonaparte
durch geschickte Unterhandlungen mit dem neutralen Preußen es