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bereits einen Monat verloren, und Ihre Vermittlung wird durch
Ihre Unthätigkcit feindselig.... Gestehen Sie es, seit Oester¬
reich den Titel eines Vermittlers angenommen hat, siebt cs nicht
mehr auf meiner Seite; es ist nicht mehr unparteiisch, es ist
feindlich gegen mich gesinnt; Sie waren im Begriff, sich zu
erklären, als der Sieg bei Lützen Ihnen den Mund wieder schloß;
Sie fühlten das Bedürfniß, Ihre Streitmacht zu verstärken, und
Sic wollten Zeit gewinnen. Jetzt sind Ihre 200,000 Mann
schlagfertig.... Ich habe Sie errathen. Ihr Cabinet will meine
Verlegenheit benutzen und sie noch vergrößern, um das Verlorene
wieder zu erlangen. Ihre große Verlegenheit besteht allein darin,
zu erfahren, ob Sie mich übcrvorthcilen können, ohne das Schwert
zu ziehen, oder ob wir Feinde werden muffen. Sie sind nur in
der Absicht hergekommen, die Frage bester entscheiden zu können."
Erstaunt vertheidigte sich Metternich. ,,Der einzige Vortheil,
— sagte er — den der Kaiser von Oesterreich zu erwerben trachte,
wäre der Einstuß, der den Mächten Europa's den Geist der
Mäßigung einftößen könne, welcher ihn selbst beseele, sowie die
Ehrfurcht vor den Rechten und Besitzungen eines Jeden; Oester¬
reich wolle eine Ordnung der Dinge, in welcher der Friede durch
eine weise Vertheilung der Kräfte, durch eine Verbindung unab¬
hängiger Staaten verbürgt werde." — „Sprechen Sie deut¬
licher, — sagte Napoleon, ihn unterbrechend. — Ich habe
Ihnen Illyrien angeboten, um neutral zu bleiben; Sind Sie
damit zufrieden? Mein Heer genügt, die Russen und die Preu¬
ßen zur Vernunft zu bringen; Ihre Neutralität ist Alles, was
ich verlange." Mit Erstaunen mußte er aber ganz andere Be¬
dingungen hören. „Wie! — ries er aus — nicht blos Illyrien,
die Hälfte Italiens, die Rückkehr des Papstes nach Nom, die
Freigebung Polens, die Verzichtung auf Spanien und Holland,
und den Rheinbund und die Schweiz! DaS ist also der Geist
der Mäßigung, der Sie beseelt?" — Metternich erwiederte kein
Wort. Der Kaiser fügte mit unverhohlener Bitterkeit hinzu:
„Und um solche Bedingungen zu erhalten, glaubt Oesterreich
sich nur erklären zu dürfen. Es wähnt, mit einem Federstriche
die Wälle von Danzig, von Küstrin, Glogau, Magdeburg, Wesel,
Mainz, Antwerpen, von Alexandrien und Mantua, kurz, von
allen Festungen, deren Schlüssel ich nur durch Siege zu erlangen
vermochte, nicdcrreißen zu können! Und ich müßte, ein blindes