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nach dem Kloster Ascoli, wo er in seinem dreizehnten Jahre völ-,
lig als Mönch eingekleidet wurde, jedoch, gleich als ähnele er
das Ziel, welches auf diesem Wege seiner wartete, seinen Tauf¬
namen Felix (glücklich), trotz der hergebrachten Sitte, nicht
ändern wollte. Hier zeichnete er sich durch den eifrigsten Fleiß
und durch eine fast eigensinnige Pünktlichkeit in der Erfüllung
seiner Pflichten aus. Eben dieser Eigensinn aber und ein Stre¬
ben, Andere tadeln und beherrschen zu wollen, machten ihn bei
seinen Ordensbrüdern verhaßt. Besonders ärgerte er die Mönche
durch seine Streitsucht, indem er Jeden herausforderte und, ver¬
möge seiner großen Geistcsgewandthcit und Fertigkeit im Difpu-
tiren, auch gewöhnlich den Sieg davon trug. Diese Anmaßung,
verbunden mit seiner wirklichen Ueberlegenheit, drückte die träge¬
ren und ungeschickteren Mönche höchst empfindlich. Bald ver¬
klagten sie ihn bei den Oberen, bald rächten sie sich persönlich
an ihm, indem sie z. B. das Grunzen der Schweine nachahm-
tcn, um ihn an seine frühere Beschäftigung zu erinnern.
'In seinem fünfundzwanzigsten Jahre (1544) ward er zum
Lehrer des geistlichen Rechts zu Rimini ernannt und zwei Jahre
darauf in gleicher Eigenschaft nach Siena berufen; 1548 erhielt
er die theologische Doctorwürde und trat nun in verschiedenen
Städten bald als Lehrer der Wissenschaften, bald alö Prediger
auf. Die große Geschicklichkeit, mit der er theologische Sätze
wider die Gegner verfocht, sowie verschiedene schriftstellerische
Versuche machten ihn von nun an immer bekannter und zogen
ihm bald hierhin, bald dorthin einen Ruf als Lehrer zu. End¬
lich kam er nach Rom und erwarb sich dort durch seine Predig¬
ten die Freundschaft des berühmten Ignaz von Loyola.
Einige der Cardinäle hielten ihn hier ein Jahr lang auf, damit
er den apostolischen Brief an die römische Christenheit öffentlich
erklären möchte. Seine Difputirfucht, sein beißender Witz und
seine Heftigkeit verwickelten ihn inzwischen mit mehreren Gliedern
der Geistlichkeit in verdrießliche Handel, was auch der Fall in
Perugia und Neapel war. Ileberall hielt man ihn für einen
klugen und gelehrten Mann, aber auch für einen unerträglichen
Streiter, und fast immer war der Haß seiner Vorgesetzten die Ur¬
sache , warum seines Bleibens nirgends allzu lange war.
Ein neuer Wirkungskreis cröffncte sich ihm, als er im
Jahre 1557 das Amt eines Ketzerrichtcrö im vcnctianifchen Ge-