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mörderischen Schlacht. Sie ermannten sich auf's Neue, um noch 
einmal bei Evora geschlagen zu werden. So wurde der Krieg 
bis 1668 fortgesetzt, wo man endlich in Madrid das Gewicht 
der Krone anerkennen mußte, die man achtundzwanzig Jahre 
lang für den Raub eines Rebellen geachtet hatte. In dem am 
13. Februar geschlossenen Frieden, in welchem Spanien auch das 
ihm bis jetzt noch verbliebene Ceuta in Nord - Afrika abtreten 
mußte, wurde Portugal auch von dieser Krone als ein souve- 
raines Reich förmlich anerkannt. 
Volköaufstand in Neapel unter Masaniello. 
Das Königreich Neapel — ein Thcil der reichen Nachlas¬ 
senschaft Kaiser Karls V. — ließen die Könige von Spanien, 
welche es als eine mit dem Schwerte eroberte Provinz ansahen 
(von Ferdinand dem Katholischen im Jahre 1503), durch Vice- 
könige regieren, und diese gcld- und beutegierigen Machthaber, 
deren Gewalt in der Regel nur kurze Zeit dauerte, hatten nach 
und nach ein Reich, das die Natur zum Sitze des Ueberfiusses 
geschaffen, zu dem verödeten Aufenthalte eines so armen Volkes 
umgcwandelt, daß es kaum seine ersten Bedürfnisse befriedigen 
konnte. Das fremde Joch lag schwer auf den Neapolitanern. 
Ihre schönsten jungen Leute wurden zum spanischen Kriegsdienste 
gezwungen, die ohnedies so sehr drückenden Abgaben mit uner¬ 
bittlicher Strenge eingctrieben, und die sogenannten freiwilligen 
Geschenke, welche die Vicckönige erpreßten, immer beträchtlicher. 
Dabei waren die öffentlichen Einkünfte an einige Reiche des 
Landes für die der stets gcldbedürftigen Regierung gemachten 
großen Vorschüsse verpfändet, und um sich für diese mit Wucher 
bezahlt zu machen, ersannen jene Pfandinhaber täglich neue 
Bereichcrungsmittel auf Unkosten ihrer Mitbürger. 
Schon befand sich der größere Theil der Einwohnerschaft 
der Hauptstadt in der bedrohlichsten Stimmung, als gegen die
	        
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