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König Georg empfing die Nachricht davon mit seinem gewöhnli¬ 
chen Kaltsinn; er würdigte die Prinzessin nicht, die Trauer für 
sie anzulegcn, und nahm cs übel, daß ihr sein Schwager, der 
König von Preußen, diese Ehre erwies. 
Abriß der Geschichte der russische u M onar- 
ch ie, von ihrer Grüudung an biß auf 
Kaiser Meter den Großen. 
Der Anfang der russischen Geschichte zeigt uns eine außeror¬ 
dentliche und in den Jahrbüchern fast beispiellose Begebenheit. 
Die Slawakcn oder Donauslavcn (die sich bald nach dem 
Jahre 500 zwischen den Flüssen Don und Dnjepr um die 
Städte Kiew und Nowgorod oder Neustadt, niedergelassen 
hatten) vernichten freiwillig ihre alte Volksregicrung und verlan¬ 
gen einen Herrscher von den Warägern^), ihren Feinden. 
Die Alleinherrschaft ward überall durch Gewalt oder durch List 
der Ehrsüchtigen cingcführt: in Rußland wurde sie mit allge¬ 
meiner Einwilligung des Volkes befestigt. Große Völker haben, 
gleich großen Männern, ihre Kindheit: Rußland, bis um's 
Jahr 862 schwach und in kleine Distrikte zertheilt, verdankt 
fein Glück der Einführung der monarchischen Regierung. 
Um dieses wichtige Ercigniß einigermaßen zu erklären, muß 
man annchmen, daß die Waräger, welche das Gebiet der Tschu- 
den und Slaven schon einige Jahre früher beherrschten, sie 
ohne Bedrückung und Gewaltthatigkeiten regierten, von ihnen 
nur wenig Abgaben nahmen und sie mit Gerechtigkeit behandel¬ 
ten. Da sie aus dem Meere herrschten und im neunten Iahr- 
*) Diese Waräger waren junge normannische Helden, aus Däne¬ 
mark, Norwegen und Schweden, die innerhalb der Ostsee Seckö- 
nige hießen (s. alt. Gesetz. B. I. S. 49).
	        
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