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Glanzes betrachten, zu welchem dieses Fürstenhaus in der Folge
gelangte. — Friedrich Wilhelm ließ zum Andenken des glorrei¬
chen Sieges eine Medaille schlagen. Die Hauptseite stellt' ihn zu
Pferde sitzend auf dem Schlachtfelde vor, wo auch Forbcns Tod
bemerkbar ist, und enthalt die Worte: ,,Wegen der gerette¬
ten Unterthanen." Auf der Rückseite liest man: „Er erreichte
das ansehnliche schwedische Heer, das die Mark und -Pommern
verwüstete, während er selbst andern Bedrängten Beistand leistete,
am 18. (28.) Juni des Jahrs 1675 bei Fehrbcllin, schlug es
völlig allein mir seiner Cavallerie, oder vielmehr allein mit Got¬
tes Hülfe, auf die er sich verließ, und verjagte den siebenmonatli-
chcn Räuber innerhalb sieben Lagen aus seinen Landen."
Friedrich Wilhelm, dem wir in der Folge auf seiner kriege¬
rischen Laufbahn noch wieder begegnen werden, starb im Jahre
1688 an der Gicht und hinzugetretener Waffersucht, geehrt und
gefürchtet von seinen Nachbaren und geliebt von allen seinen
Unterthanen, die in ihm den Vater des Vaterlandes verehrten.
Die Belagerung der Stadt Wien durch
die Türken.
Die politische KrisiS, in welcher diese Belagerung sich ereig¬
nete, ist eine der wichtigsten in der neueren Geschichte; es war
der Kampf der Christenheit gegen den zerstörenden Jslamismus,
welcher schon die schönsten Länder des östlichen Europa's über¬
schwemmt hatte und den Nest an sich zu reißen drohte. Das
berühmte Reich der Habsburger war seinem Ende nahe, und mit
ihm die Vormauer der civilisirten Welt. Die Befreiung Wiens
ist das wichtige Ereigniß, dem die österreichische Monarchie ihre
Existenz, Ungarn und Deutschland ihren christlichen Glauben
verdanken.
Unruhen in Ungarn hatten die ersten Ursachen zu diesem