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§8. Ihm folgte sein Bruder Wladislaus I.»
1081 -— 1102. Der erzürnte Papst hob zwar den Bann
über das Land wieder auf, aber untersagte den Beherrschern
Polens auf 200 Jahre den Königstitel. Innere Unruhen
und Kriege mit den Böhmen verwüsteten das Land.
§9. Boleslaus III., des vorigen Sohn, 1102
— 39, ist, als Held berühmt geworden, und soll in 47
Schlachten gesiegt haben. Er hatte Krieg zu führen gegen
seinen Bruder Sbignew, der nach väterlichem Willen
einen Theil von Polen bekommen hatte, und sich des ganzen
Landes bemächtigen wollte. Boleslaus siegte und nahm ihm
seinen Landantheil. Dafür wendete sich Sbignew an den
Kaiser Heinrich V.; dieser rückte 1109 in Schlesien ein,
belagerte vergeblich Beuthen und Gr. Glogau, zog gegen
Breslau zu, mußte aber endlich, durch Seuchen und Hun¬
ger geschwächt, zurückziehen. (Hundsfeld.) Im folgenden
Jahre 1110 machten beide zu Bamberg Frieden. Später¬
hin litt Schlesien noch einmal durch Einfälle der Böhmen,
mit denen Boleslaus endlich 1137 zu Glaz Frieden schloß.
Er hatte seinen Bruder Sbignew ermorden lassen. Deshalb
beunruhiget, lhat er Wallfahrten und stiftete viele Kirchen
und Klöster. Am Geiste geschwächt, theilte er seine Länder
unter seine vier älteren Söhne, und gab dem fünften, der
noch in der Wiege lag, nichts. Er baute Glogau am linken
Oderufer auf, und Neiße und Hirschbcrg sollen ihm ihre
Entstehung verdanken. ' Unter ihm lebte in Schlesien
Peter Wlast, welcher Kostenblut und die Umgegend,
20 Q. Meilen betragend, von Boleslaus zum Eigen¬
thum erhielt, und in Schlesien viele Kirchen und Klöster
erbaute.
§10. Wladislaus II., 1139 — 58, sollte al§
der älteste der Söhne des Boleslaus den Oberbefehl über die
übrigen zum gemeinschaftlichen Schutz führen. Zu seinem
Antheil gehörte Schlesien. Gereizt durch seine Gemahlin,