Full text: Geschichte Schlesiens

verschwunden. — Weiter zogen die Lichtensteiner nun nach 
Frankenstein, Münsterberg und dann nach Oberschlesien. 
Ueberall wurden katholische Magistrate angestellt uud nur 
Katholiken zu Bürgern und Einwohnern in Stadt und Land 
angenommen. Da man mit noch ärgerer Grausamkeit dieje¬ 
nigen behandelte, welche wieder zur evangelischen Kirche 
zurücktraten, so wunderten sehr viele Schlesier aus nach 
Polen, Brandenburg und nach der Lausitz, und viele vorher 
blühende Städte und Dörfer standen jetzt verödet und ver¬ 
lassen. Nur die Fürstenthümer Liegnitz, Brieg, Wohlan, 
Oels und die Stadt Breslau waren verschont geblieben. 
§71. In Deutschland hörte der Krieg nach dem Frie¬ 
den mit Dänemark noch nicht auf. Das Restitutionsedikt 
von 1629 setzte das ganze protestantische Deutschland in 
Schrecken. Da landete Gustav Adolf, König von Schwe¬ 
den, am24. Juni 1630 in Pommern, schlug 1631 den 
7. September den kaiserlichen General Lilly bei Leipzig, und 
drang so unaufhaltsam in Deutschland vorwärts, daß der 
Kaiser dem schon einmal abgesetzten Wallenstein den Oberbe¬ 
fehl über alle seine Heere ertheilte 1632. Auch dieser wurde 
1632 den 6. November bei Lützen von den Schweden ge¬ 
schlagen, aber in dieser Schlacht siel Gustav Adolf. 
§ 72. Jetzt drangen die Schweden unter Düval und 
die mit ihnen verbundenen Sachsen unter Arnheim oder 
Arnim in Schlesien ein, erstürmten am 20. Juli 1632 
Glogau und schlugen am 29. August die Kaiserlichen bei 
Steinau. Diese zogen sich gegen Breslau, welches aber 
keine Truppen einließ, sondern strenge Neutralität beobach¬ 
tete. Die Kaiserlichen wurden endlich nach Oberschlesien 
gedrängt, und nun verlangte Arnim, der den Dom besetzt 
hatte, Einlaß in Breslau, aber auch vergebens. Zu diesen 
Heeren kam nun noch zu Anfänge des Jahres 1633 Wallen¬ 
stein mit dem seinigen von Böhmen her. Gern hätte er die 
Sachsen für sich gewonnen, aber es gelang ihm nicht. Die 
schlesischen Fürsten traten auf die Seite der Verbündeten.
	        
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