Ostfriesische Gelehrte.
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reche (st. 1813), und einige Andere, besonders die
beiden Professoren Jabbo Oltmanns und Dirk-
sen in Berlin und der Hofrath und Bücher-Censor
Joh. August Brückner in Leipzig, die gegenu
wartig noch leben und dem geliebten Lande/ das
sie gebar, zur glanzenden Zierde und zum bleibenden
Ruhm gereichen.
Uebrigcns bemerken wir hier noch die ausgezeichneten
Namen eines Michael Walther, Christian
Funk, Gerhard Outhof, Johann Friedrich
B c r t r a m , Johann F r i c d r i ch Hahn- Chri¬
stoph Friedrich von Derschau- Johann Pe¬
ter Andreas Müller- Ludwig Röntgen,
Zwar nicht in Ostfriesland geboren waren, aber sich
darin durch ihre historischen, geographischen, theologk
schen und pädagogischen Schriften um die gelehrte
Welt verdient gemacht haben.
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Rirchengeschichte dieses Zeitraums.
In der vorigen Periode hatte sich die protestan¬
tische Kirche in Ostfriesland gestaltet und die alte
durch Priestcrherrschaft und Menschcnsatzungcn verun-
staltete katholische Mutter kaum noch in EindeN,'
Leer, Norden und Neustadt-Gödens ein abgelegenes
Plätzchen übrig behalten können, wo sie ihre, untreu
ün ihr gewordenen Heiligen anrufen konnte. Auch
hatten wahrend der ewig denkwürdigen Reformations-
Periode die beiden protestantischen CoNfessionen ihre
Stellung und ihr gegenseitiges Verhältnis zu einander
angenommen, so daß nun, nachdem bereits zu Ende
des vorigen Zeitraums die Hauptzwiftigkeiten zwischen
ihnen beseitiget waren, in 85 Kirchen die christliche
Lehre nach Luthers, in 81 dagegen nach Zwingli's An¬
sicht gepredigt wird. Zwischen den beiden evangelischen