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der König die erste Versammlung mit feierlicher Anrede, in welcher er das Bekenntniß ablegte: „Ich und
mein Haus wir wollen dem Herrn dienen." Dies ist der Grundgedanke desGedichies.ini
welchem der Dichter den König als den Josua seines Volkes darstellt, und durch welches er das
Volk ermahnt, gut und recht zu wählen und seinem Gott und König treu zu bleiben.
11«. Preußens Heer.
1. Hoch die Fahnen! In dem Heere
Lebt die alte Kraft und Ehre:
Schon der große Kurfürst lobt's,
Und der alte Fritz erprobt's;
Friedrich Wilhelm der Gerechte
Führt's zur Schlacht und zum Gefechte,
Rief sein Volk, und mit Hurrah
Stand ein Heer in Waffen da!
Rief sein Volk, und Hoch! Hurrah!
Gott mit ihm, Viktoria!
2. Hoch die Fahnen! in dem Heere
Dient mit Jugendkraft zur Ehre
Seinem König, seinem Herrn,
Stolz ein jeder Preuße gern:
So durch's Heer im ganzen Lande
Schlingen sich der Treue Bande,
Und für's Vaterland, Hurrah!
Steht das Heer gerüstet da.
Für das Vaterland, Hurrah!
Gott mit uns! Viktoria!
3. Hoch die Fahnen! In dem Heere
Jeder schützt mit seiner Ehre
Ihn, der trägt auf Preußens Thron
Die von Gott empfang'ne Krön':
Friedrich Wilhelm der Geliebte,
Den Verrath so sehr betrübte,
Winke nur, und mit Hurrah
Deine Treuen, sie sind da.
§och der König! Hoch! Hurrah!
ott mit uns! Viktoria!
Dunker.
1.
117. Des Königs Zuversicht unter dem Allmächtigen.
Alles schweige, Preußen, neige
Deinem König Herz und Ohr:
Wie er preiset Gottes Walten,
Der ihn wunderbar erhalten,
Sing' ihm nach im Jubelchor!
2. Meinen Glauben soll mir rauben
Keine Untreu noch so groß:
Ich steh' unter Gottes Segen;
Ruhig will mein Haupt ich legen
Nach wie vor in Jedes Schoo'ß.
3. Amen! Amen! Liebesflammen
Lodern auf in unsrer Brust:
Herr, du wollst dies Feuer schüren,
Daß die fernsten Enkel spüren:
Er war des Landes Stolz und Lust.
Das Gedicht bezieht sich auf die wunderbare^ Lebensrettung, die König Friedrich Wilhelm IV. im
Jahre 1844 erfuhr, als ein Bürgermeister einer märkischen Stadi aus persönlicher Rache ei» Doppelpistol
aus ihn abschoß, während er im Begriff war, in den Wagen zu steigen und eine Reise nach ErdmannS-
dorf in Schlesien anzutreten. Der Verfasser ist unbekannt.
118.
1. Heil dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterland's!
Heil, König, dir!
Fühl' in des Thrones Glanz
Die hohe Wonne ganz:
Liebling des Volks zu sein!
Heil, König, dir!
2. Nicht Ross', nicht Reisige
Sichern die steile Höh',
Wo Fürsten stehn;
Liebe des Vaterland's,
Liebe des freien Mann's
Gründen den Herrscherthron
Wie Fels im Meer.
3. Heilige Flamme, glüh',
Glüh' und erlösche nie
Für's Vaterland!
Wir alle stehen dann
Könige.")
Muthig für Einen Mann,
Kämpfen und bluten gern
Für Thron und Reich I
4. Handlung und Wissenschaft
Hebe mit Muth und Kraft
Ihr Haupt empor!
Krieger- und Heldenthat
Finde ihr Lorbeerblatt
Treu aufgehoben dort
An deinem Thron!
5. Sei, König Wilhelm, hier
. Lange der Preußen Zier,
Des Landes Stolz!
Jede geweihte Kunst
Reife durch deine Gunst!
Bürger-Verdienst erwärm'
An deiner Brust!
Schumacher.