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Stände, besonders des Adels, die Zanksucht seiner
fanatisch-lutherischen Geistlichkeit, die selbst des Lan¬
desherrn nicht schonte, die Unwissenheit seiner Aerzte,
endlich der Kummer über des verschuldeten Landes
trauriger Zustand, in einen Tiefsinn gestürzt, der bald
nach seiner Vermählung mit Maria Eleonore,
Prinzessin von Cleve, in eine Art von Geistesver¬
wirrung überging. Er mußte, (danach scheinen alle
Partheien: Stände, Geistlichkeit, die Herzogin selbst,
gestrebt zu haben) bevormundet werden. Die Regi-
mentsrathe, des Herzogs ehemalige Vormünder, ver-
langten die Erneuerung ihres Rechts; die Commissa¬
rien Polens wollten im Namen des Lehnsherrn regie¬
ren, die Herzogin glaubte sich zur Stellvertreterin
ihres Gemahls berechtigt. Diese verschiedenen Par¬
iheien wurden jedoch allerseits durch die, nach des Po-
lcnkönkgs Sigismund Augustus des letzten Ja-
gellonen Tode, (über das Umgestalten des Reiches
zu einem Wahlreiche und über die neue Könkgswahl)
entstandenen Unruhen in ihren Planen aufgehalten.
Stephan Bathori nämlich, der zum Könige
von Polen erwählte Fürst von Siebenbirgen, mußte,
aus Scheu vor den Bewegungen seines Gegenkönigs,
des Kaisers Maximilian II., sich den Frieden mit
dem Hause Hohenzollern durch nachgiebiges Behandeln
der preußischen, jenem Hause nahliegenden Sache,
zu erhalten suchen. Land und Städte scheuten die
polnische Herrschaft, von deren Art sie ein abschrecken¬
des Beispiel an Westpreußen vor Augen hatten, mehr
aber noch die Oligarchie unter ihren adlichen Mit-
ständen, den Regimentsräthen. Die Anhänger der
Herzogin konnten zu keinem Einflüsse gelangen; da¬
gegen wußte der Geschäftsträger des Markgrafen
Georg Friedrich von Anspach-Baireuth seinem
Herrn, dem als nächstem Mitbelehnten ein gutes
Recht an die Regentschaft zur Seite stand, bald
eine mächtige Parthei zu verschaffen. Land und
Städte, die dem Markgrafen schon seit dessen Bestä¬
tigung ihrer Privilegien zugcthan waren, traten auf
seine Seite, mehrere deutsche Fürsten verwendeten
sich bei den Könige von Polen für ihn, er selbst
sparte weder Geld noch Verheißungen, und so gelang
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