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Haufen Feinden verfolgt, traten sie nun eiligst ihren Rück¬ 
zug an. Die Mexikaner vermochten nicht, sie vollends zu 
vernichten, sie riefen ihnen aber nach: Zieht nur, ihr 
werdet schon den Lohn eurer Verbrechen finden. — Diese 
Worte deuteten auf ein furchtbares indianisches Heer, das 
sie auf der Straße, die sie zogen, erwartete. Sie mußten 
jetzt siegen oder Alle sterben. Mit unerhörtem Glück be¬ 
stand Cortez auch diese Gefahr. Er sprengte an, gegen 
den Feldherrn, der das prächtige Neichspanicr in der Hand 
hielt, warf ihn mit einem Lanzenstoß zu Boden und ent¬ 
riß ihm das Panier. Er wußte, daß die Mexikaner sich für 
verloren hielten, wenn das Reichspanier in die Hände des 
Feindes siel. Wirklich liefen sie in wilder Flucht aus einan¬ 
der und überließen den Spaniern eine unermeßliche Beute. 
Verwundet, aber siegreich, zog nun Cortez mit den 
Seinigen in die Stadt Tlaskala ein, die ihm treu blieb. 
Hier verweilte er eine Zeit lang, bis er neue Kräfte ge¬ 
sammelt hatte. Die Mannschaft von fünf Schiffen, die zu 
Vera Cruz anlangten, und ein neues Hülfsheer Tlaskala- 
ner verbanden sich mit ihm. So ging er denn von neuem 
auf die Stadt Mexiko los, und da er sich keinen Weg über 
die zerstörten Damme zu bahnen vermochte, ließ er dreizehn 
Brigantinen bauen, um die Stadt von dem See her anzu- 
greifen. 
Sobald seine Leute darauf eingeschifft waren, wurde 
ein Hauptsturm unternommen. Der neue Kaiser Guati- 
mozin, ein tapferer und muthiger Fürst, hatte aber ein 
ganzes Heer in die Stadt gezogen, und die besten An¬ 
stalten zum Empfang der Feinde gemacht. Die Spanier 
wurden mit einem schmerzlichen Verlust auf ihre Schiffe 
zurückgeschlagcn, ,imb eine Menge von ihnen und ihren 
Bundesgenossen siel in die Hände der Mexikaner. Selbst 
Cortez war schon von sechs feindlichen Kriegern ergriffen
	        
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