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räche waren völlig aufgezehrt, man nagte an dürren Hau¬
ten und Fellen, eine Maus galt für einen Leckerbissen, und
wer das Glück hatte, eine zu fangen, der konnte sie für
einen Dukaten verkaufen. Das wenige Wasser, das sie
noch hatten, war gelb und verdorben; es schien für sie keine
Rettung mehr, sie mußten auf offener See verschmachten. —
Wirft man die Augen auf die Karte, und betrachtet man
das mit unzähligen Inseln überstreute stille Meer, so si'n-
det man es unbegreiflich, daß drei Schiffe mitten dazwischen
durchsteuerten, ohne Land zu sehen. —
Endlich, o Freude! entdeckten sie die marianischen
Inseln! Ihnen allen ging jetzt ein neues Leben auf; sie
strengten ihre letzten Kräfte an, das lang ersehnte Land
zu erreichen, und erreichten es glücklich. Die Bewohner
brachten ihnen Lebensmittel und tauschten dafür europäische
Waaren ein. Zugleich zeigten sie sich als geschickte Diebe,
daher gab Magellan ihren Inseln den Namen der
Diebsinseln. Außer diesen entdeckte er noch mehr an¬
dere, zum Theil mit gutmüthigen Einwohnern bevölkerte
Eilande, und nahm sie in Besitz für den König von Spanien.
Unter andern kam er auch an die Küsten der Insel Scbu,
einer von den Philippinen. Ihr Beherrscher benahm sich
sehr freundlich gegen Magellan und seine Leute, versah
sie mit Lebensmitteln und ließ sich mit vielen seiner Unter-
thanen taufen. Die Fremdlinge nahmen Besitz von der
Insel, für König Karl, ob sie gleich schon ihren Herrn
hatte, und versprachen ihrem neuen Freunde Beistand in
seinem Kriege gegen den Beherrscher der Insel Matan.
Magellan zog selbst mit den Sebuanern zu Felde und
schlug zweimal die Feinde, die erschrocken vor dem Feuer¬
gewehr der Spanier zurückpralltcn. In einem dritten
Treffen verlor er aber mit einer bedeutenden Anzahl seiner
Leute das Leben. Dem König von Sebu wurde nun von