222 
räche waren völlig aufgezehrt, man nagte an dürren Hau¬ 
ten und Fellen, eine Maus galt für einen Leckerbissen, und 
wer das Glück hatte, eine zu fangen, der konnte sie für 
einen Dukaten verkaufen. Das wenige Wasser, das sie 
noch hatten, war gelb und verdorben; es schien für sie keine 
Rettung mehr, sie mußten auf offener See verschmachten. — 
Wirft man die Augen auf die Karte, und betrachtet man 
das mit unzähligen Inseln überstreute stille Meer, so si'n- 
det man es unbegreiflich, daß drei Schiffe mitten dazwischen 
durchsteuerten, ohne Land zu sehen. — 
Endlich, o Freude! entdeckten sie die marianischen 
Inseln! Ihnen allen ging jetzt ein neues Leben auf; sie 
strengten ihre letzten Kräfte an, das lang ersehnte Land 
zu erreichen, und erreichten es glücklich. Die Bewohner 
brachten ihnen Lebensmittel und tauschten dafür europäische 
Waaren ein. Zugleich zeigten sie sich als geschickte Diebe, 
daher gab Magellan ihren Inseln den Namen der 
Diebsinseln. Außer diesen entdeckte er noch mehr an¬ 
dere, zum Theil mit gutmüthigen Einwohnern bevölkerte 
Eilande, und nahm sie in Besitz für den König von Spanien. 
Unter andern kam er auch an die Küsten der Insel Scbu, 
einer von den Philippinen. Ihr Beherrscher benahm sich 
sehr freundlich gegen Magellan und seine Leute, versah 
sie mit Lebensmitteln und ließ sich mit vielen seiner Unter- 
thanen taufen. Die Fremdlinge nahmen Besitz von der 
Insel, für König Karl, ob sie gleich schon ihren Herrn 
hatte, und versprachen ihrem neuen Freunde Beistand in 
seinem Kriege gegen den Beherrscher der Insel Matan. 
Magellan zog selbst mit den Sebuanern zu Felde und 
schlug zweimal die Feinde, die erschrocken vor dem Feuer¬ 
gewehr der Spanier zurückpralltcn. In einem dritten 
Treffen verlor er aber mit einer bedeutenden Anzahl seiner 
Leute das Leben. Dem König von Sebu wurde nun von
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.