Waffengewalt vielleicht nie würde erzwungen haben. Er
blieb Ludwigs V. Mitregent bis an seinen Tod, der im
Jahr 1330 erfolgte .
Ludwig lebte nach ihm noch siebenzehn Jahre. Er
wurde im Jahr 1347 ganz unvermuthet, auf einer Bären¬
jagd, von dem Tode überrascht. Vom Schlag getroffen
sank er vom Pferde und starb in den Armen eines Bauers
unweit des Klosters Fürstenfeld. Ein vierzig Fuß hoher
Obelisk bezeichnet den Ort, wo er siel.
14. Die Belagerung von Calais.
(I. 1346 — 1347.)
Ein heftiger Krieg hatte sich seit dm: Jahr 1328
zwischen dem französischen König Philipp VI. und dem
englischen König Eduard III. entzündet, der ein näheres
Recht an den französischen Thron zu haben glaubte.
Philipp war in diesem Kampf so unglücklich, daß er den
größten Theil seines Reichs verlor, und ihm im nördlichen
Frankreich kaum noch die Stadt Calais übrig blieb.
Auch diese belagerte im Jahr 1346 Eduard HI. mit sei¬
nem siegreichen Heere. Sie wurde aber von einem tapfern
Ritter, Johann von Vienne, vertheidigt, der alle
Bemühungen des Feindes, sich der Stadt zu bemeistern,
vereitelte. Den Belagerern blieb daher kein anderes Mittel
übrig, als sie auszuhungern. In dieser Absicht ließ
Eduard den ganzen Platz auf der Landseite mit Schanzen
umgeben, indeß seine Schiffe den Hafen sperrten. So
mußten die Belagerten bei dem gänzlichen Ausbleiben aller
Zufuhr am Ende bittern Hunger leiden, indeß die Bela¬
gerer in Ueberflusse schwelgten. Und dabei wurden sie doch
noch unaufhörlich von den feindlichen Belagerungsmaschinen
geängstigt, die die Mauern einzustoßen droheten.