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und seinen Frevel schwer büßen sollte. Karl XII. hatte 
nichts Geringeres im Sinne, als ihn ganz von dem Throne 
zu stoßen. In dieser Absicht drang er in Polen ein, 
schlug das polnische und sächsische Heer, nahm Warschau 
in Besitz, brachte den Polen noch eine zweite Niederlage 
bei und bedrohete Krakau. Man bat um Frieden; Karl 
versprach ihn unter keiner andern Bedingung, als daß 
August vom Throne steigen und ein anderer König ge¬ 
wählt werden sollte. Dies mußte geschehen. Er gebot 
den polnischen Neichsstanden, dem jungen Woiwoden Sta¬ 
nislaus Lescinzky die Krone aufzusetzen, und Au¬ 
gust II. trug sie fortan nicht mehr. 
August II. war zugleich Kurfürst von Sachsen. Um 
ihn zu zwingen, den neuen König anzuerkenncn, bemäch¬ 
tigte sich Karl auch der sächsischen Kurlande, erhob ge¬ 
waltige Brandschatzungen in denselben und verließ sie 
nicht eher wieder, als bis August feierlich auf die polni¬ 
sche Krone Verzicht geleistet und ein Glückwünschungs- 
schreiben an den neuen König erlassen hatte. Karl XII. 
war 24 Jahre alt, als er so Könige entthronte (1706). 
In Sachsen verstärkte er sein Heer, das nie sehr 
zahlreich gewesen war, bis auf 45,000 Mann. Es blieb 
ihm jetzt noch der dritte furchtbarste Feind, der russische 
Czaar Peter I., zu demüthigen übrig. Fest entschlossen, 
ihn, wie die beiden andern, in seinem eigenen Lande an¬ 
zugreifen, zog er aus Sachsen ab. Der Czaar erbot sich 
zum Frieden, Karl antwortete, er werde erst in Mos¬ 
kau die Bedingungen vorschreiben. Seine Absicht war, 
den Beherrscher von Rußland eben so abzusetzen, wie den 
König von Polen. Vom Himmel war aber etwas ganz 
Anderes beschlossen. Karl bekam nie Moskau zu sehen. 
Der Sieger von Narwa wurde besiegt, und sein Stolz 
gedemüthigt, obgleich nicht gebrochen.
	        
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