Er ging muthr'g allen Gefahren entgegen, weil er fest wie 
die Muhamedaner an ein unvermeidliches Verhangniß 
glaubte. 
39. Friedrichs des Großen Jugendjahre bis 
zu seiner Thronbesteigung. 
(1740.) 
Friedrich II., mit Recht auch Friedrich der Große 
genannt, war ein Sohn des preußischen Königs Fried- 
richWilhelm I., und einer englischen Prinzessin, Sophia 
Dorothea, die ihn den 24. Januar 1712 gebar. Sein 
Vater, ein leidenschaftlicher, heftiger, rauher Mann, spielte 
so ganz den Soldaten im Kleinen, daß ihn sein Schwa¬ 
ger» König Georg II. von England, nicht anders als 
den Bruder Untervfficier nannte. Eben so, wie er 
selbst war, sollte auch sein Prinz seyn. Er ahnete nichts 
von dem großen Geist, der in Friedrich wohnte, und 
war nach bestem Vermögen bemüht, die edleren Anlagen 
in ihm zu ersticken. Zwar gab er ihm einen Ober - und 
Unterhofmeister, aber es waren Ofsiciere, die blos einen 
Soldaten aus dem Prinzen zu bilden suchten und ihn bis 
zum Ueberdruß im Exerciren und im kleinen Militairdienst 
übten. 
Ehe aber Friedrich ihren Händen übergeben ward, 
wurde er von einer achtungswerthen französischen Dame, 
Mart he du Val de Rocoules, erzogen, und weiter¬ 
hin machte ihn ein Franzose, du Han de Jandlln, der 
ihm Unterricht in der französischen Sprache ertheilte, mit 
den besten prosaischen und poetischen Werken der Franzo¬ 
sen bekannt. Nie konnte er es aber dahin bringen, daß 
sein Schüler orthographisch schreiben lernte. So wurde
	        
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