men, und es schien das beste Einverstandniß unter ihnen 
zu herrschen 
Wenige Tage darauf verheirathete die Königin eine 
Kammerfrau mit ihrem Hofsanger Sebastian!. Sie hatte 
versprochen, den Ball mit ihrer Gegenwart zu beehren, 
und verließ den König deßhalb Ln der Nacht, um in die 
Stadt zu fahren. Gegen zwei Uhr Morgens hörte man 
e'nen großen Knall. Es war das Haus, in welchem Maria 
ihren Gemahl zurückgelassen hatte, das mit Allem, was es 
enthielt, in die Luft geflogen war. Das Volk strömte 
hinaus. Man suchte den König und fand ihn mit seinem 
Bedienten, der mit ihm in einem Zimmer schlief, todt in 
einem anliegenden Garten, ohne alle Merkmale von Brand 
oder Quetschung, aber mit einer Serviette im Munde. 
Bothwell hatte für einen feinen Mann den Mordplan 
viel zu unfein angelegt. Er wurde allgemein beschuldigt, 
den König und seinen Kammerdiener erst erstickt, dann in 
die Luft gesprengt zu haben. Laut rief die Volksstimme 
in der Finsterniß der Nacht Bothwell und Maria als 
die Mörder des Königs aus. 
Anfangs hörte man nur Murren; bald aber verban¬ 
den sich mehrere Große zur Bestrafung der Königsmörder. 
Maria machte mit ihrem Buhlen Gegenanstalten. Sie 
wurde geschlagen, gefangen genommen und von den erbitter¬ 
ten Soldaten als Buhlerin, als Mörderin begrüßt. Mit 
keiner Kränkung, keiner Demüthigung blieb sie verschont. 
Man hielt ihr, wohin sie ihre Augen wendete, eine Fahne 
vor, worauf der Königsmord abgcbildet war, bis sie vor 
Entsetzen in Ohnmacht sank. Als Gefangene, wurde sie mit 
einem von Staub und Thranen beschmuzten Gesicht nach 
Edinburgh zurückgebracht. Stromweise stürzte das Volk 
herbei, sie zu sehen, doch nicht mit wildem Geschrei. Die
	        
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