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Siebenjähriger Krieg.
Die Offiziere wurden auf ihr Ehrenwort entlassen, die Ge¬
meinen aber gezwungen, preußische Dienste zu nehmen.
Friedrich II. berechnete, daß diese 14,000, wenn erste frei¬
ließe, uv eine so beträchtliche Zahl die Schaaren der Feinde
vermehren, wenn er sie aber in seinen Festungen kriegsge-
fangen halten wollte, ihm jährlich Millionen an Unterhalt
kosten würden. Darum wollte er von ihrem Unterhalte
Nutzen ziehen. Es war noch die Zeit, da der Soldat nicht
als Bürger des Staates betrachtet wurde, sondern als einer,
der gleichsam Leibund Seele aufeine gewisseZeit dem Kriegs¬
dienste verkauft habe, und sich bald gewöhnen könne, auch
dem ruderen, gegen den er eben als Feü'.dgestanden. Denn
die Kriegs-Ehre galt als verschieden von der Bürgerehre
des Mannes, und der Soldaten-Eid als bindender wie
die Bürgcrtreue. Aber Friedrich hat dennoch geringen Dienst
von den Sachsen gehabt; sie verließen bei der ersten gün¬
stigen Gelegenheit in ganzen Hansen seine Fahnen und zogen
zu ihrem Könige nach Polen, wohin er sich nach der Gefan-
gennehmung seines Heeres begeben hatte, oder zu den Oest-
reichern.
Der erste Feldzug war nun geendigt, und das sächsische
Land in Friedrichs U. Gewalt.
55. Das K r i e g s j a h r. 1757.
Die Schlachten bei Prag, Kollin, Roßbach und
Leuthen.
Bor König Friedrichs Auge mußte sich, bei den Vorbei
reitungen zum nächsten Feldzuge, ein Sorge erregendes
Bild ausbreiten. Die mächtigsten Reiche Enropa's rüsteten
sich im Zorne gegen ihn; Oestreich bot alle Kräfte seiner
reichen, schönen Lander auf, Rußland setzte 100,000 Mann
in Bewegung, Frankreich noch mehr, Schweden konnte mit
mehr als 20,000 auflreten, und das deutsche Reich, Fried¬
richs Einfall in Sachsen als einen Landfriedeusbruch be¬
trachtend, bot dem Kaiserhofe 60,000 Mann. Es mußte
wenigstens eine halbe Million gegen ihn unter die Waffen
treten; ihnen konnte Preußen mit der äußersten Kraftan-
ftrengung nicht 200,000 entgegenstctten, und hatte zn sei¬
nem Beistände nur England, die Landgrafen von Hessen,
die Herzoge von Brannschweig und von Gotha. Diesen Vex-
hündeten mußte Friedrich den Krieg gegen die Franzosen
allein überlassen, und Men die andern vertraute er der
Kunst aller großen Feldherrn, dnrch Schnelligkeit die Zahl