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Friede von Carnpo Formr'o. 
seinen italienischen Besitzungen mit der Hauptstadt Mailand, 
um daraus mit andern italiemschen Provinzen eine cisal- 
pinische Republick, (unter Frankreichs Vormundschaft), 
zu bilden. Dafür erhielt Oestreich Venedig, die vene- 
rianischen Inseln, Istrien und Dalmatien, und sollte 
nur den Herzog von Modena im Breisgau entschädigen. 
Am den Frieden mit dem deutschen Reiche vollends abzu¬ 
schließen, sollte sofort ein Friedenskongreß zu'Ra¬ 
sta dt veranstaltet werden. 
Aber, wie konnte solcher Friede anders als sehr schmach¬ 
voll ausfallen? Wie früher von Preußen, so war das 
Reich nun auch von seinem Kaiser verlassen; Oestreich.chatte 
in einem geheimen Artikel schon in die Abtretung des linken 
Rheiuufers gewilligt, und wer sollte das Reich vertreten, 
wenn die Mächtigsten sich ihm entzogen? Es war eine Zeit 
allgemeiner Verblendung, in welcher das Alte entwurzelt 
und neue Bildungen vorbereitet werden sollten. Kein Ein¬ 
zelner ist anzuklagen, weil Alle gefehlt haben; viele ein¬ 
zelne Reichsglieder hatten sich auch von der Theitnahmc deS 
Ganzen getrennt, so wie die Gefahr ihnen nahe kam;' von 
Oestreich durfte nicht gefordert werden, daß es sich allein 
aufopferte. — Der Blick eilt gern über das Ende des acht¬ 
zehnten und den Anfang des neunzehnten Jahrhunderts hin¬ 
weg, wo das Vaterland in seiner tiefsten Erniedrigung da 
lag; doch dürfen diese Zeiten nicht mit Stillschweigen über¬ 
gangen werden, damit die Gemüther mit Entsetzen gewahr 
werden wohin Uneinigkeit, Trennung, Selbstsucht der Ein¬ 
zelnen, Mangel des vaterländischen Gemeingefühles^ die 
deutschen Völker führen konnten. 
63* DUtfre. Äanu neuer An eg bis zum 
Lüneviller Frieden. 1799 — 1801. 
Der Friedenskongreß zu Rastadt wurde wirklich eröffnet - 
Buonaparte erschien selbst als Unterhändler. Aber 0 Him¬ 
mel, wie wurde dem deutschen Reiche Hohn gesprochen bei 
diesen Unterhandlungen, wie übermüthig, in der Weise der 
Herren, redeten die französischen Gesandten mit den deut¬ 
schen Fürsten! Und diese mußten sich Alles gefallen lassen" 
mußten in erne Abtretung nach der andern willigen das 
linke Rhemufer hmgebcn, die Secularisation auf den/reck- 
ten Ufer, zur Entschädigung derer, die auf dem linken 
verloren harten, zugcstehen, die Schleifung der Festung 
Ehrcnbreitstein versprechen, und so vieles andere Mit 
diesen Verhandlungen war das Ende des Iabres der- 
bcigekommen, da erst waren sie ihrem Abschlüsse nahe gebracht -
	        
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