Metadata: Kleine Heimatkunde der Provinz Westfalen

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schenkte ihm große Güter in Böhmen. Jetzt erst lernte er seinen Namen 
schreiben, Er unterzeichnete „Spork Graf". Als man ihm sagte, er 
müsse „Gras Spork" schreiben, antwortete er: „Ei wat, ick was eher Spork 
aas Gras!" Er starb als Kaiserlicher Feldmarschall, nachdem er iich 
selbst folgende Grabschrift abgefaßt hatte: 
Was ich gewesen bin, dem gab der Tod ein Ende; 
bitt', Leser, daß es Gott zur Seligkeit mir wende! 
In der Nähe der Lippequelle liegt der Badeort Lippspringe. 
Dort ist eine bedeutende Papierfabrik und eine Fabrik für Haus- 
Haltungsgegenstände. Die Stadt besitzt die Ruinen einer alten 
Burg; ivahrfcheinlich hat Karl der Große hier ehemals ein Lager 
gehabt. Der Lippearm, welcher vorbeifließt, hat von alters her 
den Namen „Jordan", wohl weil hier einst eine große Anzahl 
der Sachsen getaust wurde. Berühmt ist jetzt die A r m i n i u s - 
quelle zu Lippspringe. Sie ist von Bade- und Gasthäusern 
und schönen Anlagen umgeben und hat ihre Heilkraft namentlich 
an Brustkranken erwiesen. 
<l. Bas geblrgs- und Jjöbenland der Egge. 
Den Südosten des Regierungsbezirks Minden erfüllt das 
Gebirgs- und Höhenland der Egge. Das eigentliche Egge- 
gebirge bildet die Fortsetzung des Teutoburger Waldes und 
zieht sich von der Grenze des Fürstentums Lippe-Detmold, von 
dem 465 m hohen Velmerstoot, in einer ununter- 
brochenen Kette nach Süden bis zur waldeckschen Grenze. Seinen 
Namen hat es Wohl von der Schärfe seines Kammes. Die 
Steine sind kalkhaltig. Dem Innern entsprudeln mehrere Heil- 
quellen. 
Am Westabhange breitet sich die Hochebene von Paderborn 
aus, die nach Süden an Breite zunimmt. Sie ist nur teilweise 
fruchtbar; an anderen Stellen wächst eben notdürftig Getreide. 
Die unfruchtbarste Fläche liegt im Süden. Sie ist sandig und 
steinig und heißt das S i n t f e l d. Hier schlug Karl der Große 
im Jahre 794 die Sachsen. — Aus der östlichen Seite des Egge- 
gebirges ziehen die Ausläufer desselben bis zur Weser hin. Die 
Täler und die Abhänge sind sehr fruchtbar. Sogar den Rücken 
vieler Bergzüge hat man in Ackerland umgewandelt, das schönes 
Getreide trägt. Der Süden ist eben und besonders fruchtbar; 
er heißt die Warburger Börde. Diese liefert viel Getreide und 
guten Flachs.
	        
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