Full text: Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 (Abth. 3)

Die Schlecht bei Bautzen oder Wnrschcn. 25 
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vor sich vorüberziehen. Solche Schauspiele waren ihm die 
köstlichsten, und mit diesem Heere wollte er nun die Verbün¬ 
deten zum zweitenmale anssuchen, die eine feste Stellung bei 
Bautzen und Hochkirch bezogen hatten. Sie hatten sich bis auf 
100.000 Mann verstärkt, er aber konnte ihnen wieder 140 bis 
150.000 entgegen stellen. Den Marschall Ney und den Gene¬ 
ral Lauriston "ließ er von Hoyerswerda her den Gegnern in 
die rechte Flanke gehen, um ihre Stellung unwirksam zu ma¬ 
chen. Diese merkten das Vorhaben, und schickten ibnen einige 
Opfere Haufen unter Aork und Barklai de Tolly bis Königs¬ 
wartha entgegen. Unerwartet überfielen diese eine italienische 
Abtheilung von 9000 Mann, rieben sie fast gänzlich auf, so 
daß, was nicht fiel oder gefangen wurde, in die Wälder flüch- 
tete, und eroberten auch ihre Kanonen mit den Pulverwagen., 
Als nun aber das ganze Heer des Marschalls herankam, zogen 
sich die Preußen und Russen nach einem tapfern Kampfe zu 
dem Hauptheere zurück, weil sie nicht stark genug waren, es 
allein mit ihm aufzunehmen. 
Am folgenden Tage den 20. Mai erzwang Napoleon 
durch ein blutiges Gefecht den Uebergang seines Heeres über 
die Spree; er verlor viele Leute dabei, und die Verbündeten 
zogen sich in der größten Ordnung in ihre Hauptstellung bei 
Gleina, Kreckwitz und bis zum Gebirge. Die Russen 
hatten den rechten und linken Flügel, die Preußen den Mit¬ 
telpunkt inne. Zwar hatte diese Stellung ihre Festigkeit schon 
verloren, seit ihnen Ney in der rechten Seite und fast im 
Rücken stand; allein sie ohne Kampf zu verlassen, schien dem 
Kaiser Alexander und dem König Friedrich Wilhelm 
ihrer unwürdig zu seyn. Sie wollten den übermüthigen Fein¬ 
den wenigstens zeigen, daß die Festigkeit ihres Heeres nicht 
in den Schanzen, sondern in der Brust iedes Kriegers be¬ 
ruhe ; daher nahmen sie den Kampf an. Napoleons Schlacht¬ 
plan war, daß seine Marschälle Oudinot und Macdonald den 
linken Flügel der Gegner zuerst angreifcn sollten, damit sie 
ihre Aufmerksamkeit dahin richten müßten, während der Mar¬ 
schall Ney, nach seiner ersten Bestimmung, ihre rechte Flanke 
noch mehr umginge; und dieser Anschlag mußte ihm wohl ge¬ 
lingen, weil er so viele Tausende mehr hatte. Am nächsten 
Morgen, den 21. Mai, vor Tagesanbruch, war er schon auf, 
und der Angriff auf den linken russischen Flügel, unter dem 
Prinzen Würtemberg und dem General Milloradowitsch, gab 
das Zeichen der Schlacht. Hier, an einem waldigten Berg¬ 
rücken, wurde aufs heftigste mit dem Geschütze herüber und 
hinüber gefeuert und die Scharfschützen suchten einander Vortheile 
abzugewinnen; aber die Russen hatten sehr gutgewählte Anhö¬ 
hen besetzt, und wiesen die beiden Marschälle blutig zurück. 
Auch in der Mitte kam es bis Mittag zu keinem Hauptangriss 
m der Nähe; Napoleon wartete, bis Ney die Punkte erreicht 
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