Full text: Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 (Abth. 3)

36 1813. 
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als er auch wieder vorwärts ging ; denn seinem Feinde lange 
Rude zn lassen, war nicht in seiner Weise. Eben war der 
Marschall Mae dona Id beschäftigt, über die Pässe der Katz- 
bach zn setzen, indem er seinerseits, vortheilhafre Angriffe zu 
machen gedachte. Man ließ ihn ruhig herüber, um ihn zu desto 
größerem Verderben in die Schluchten und Hohlwege in seinem 
Rücken znrückzuwcrfen; und als es nun dem alten Feldherr» 
Zeit dünkte, da rief er seinen Kriegern zu: „Nun habeich ge¬ 
nug Franzosen herüber, nun Kinder, frisch vorwärts!" Und 
mit lautem Hurrah antworteten die mnthigen Haufen, und bald 
entbrannte die Schlacht auf allen Seiten. Es war zwischen 
Brechtelshof und Groitsch am 26. August, Nachmittags 2 Uhr. 
Den rechten Flügel führte Sacken, das Mitteltreffen Jork, 
und den linken Flügel Längeren. Es war ein furchtbares Rc- 
genwetter, der Erdboden mit Schlamm bedeckt, oder von Flu¬ 
chen überschwemmt; die Flüsse und Bache brausten schäumend 
von den Bergen herab und die ganze Gegend war wie mit 
einem düstern Schleier verhüllt. Aber in solchem Zorne der Ele¬ 
mente wurde der Zorn in der Krieger Brust nur noch heftiger 
entflammt. Das Fußvolk drang mit dem Bajonett, die Reu¬ 
ter mit ihrem Schwerdt gegen die Reihen der Feinde; der 
Feldherr selbst, von Zünglingsfcner erfüllt, zog das seinige 
als er den günstigen Augenblick zu einem Reuter-Angriffe in die 
Flanke des Feindes bemerkte, und sprengte den Schaaren 
voran. Dieser Angriff entschied. Der Feind konnte nicht wi¬ 
derstehen; seine Glieder lösten ssch und suchten ihr Heil in der 
Flucht. Aber nun waren in ihrem Rücken die Flüsse über idre 
Ufer getreten und die Brücken fortgeschwemmt; es erhob ssch 
ein schreckliches Drängen und Treiben; viele wurden in die 
Wässer gesprengt oder von ihrem eigenen Fuhrwerk und den 
Hufen der Pferde zerquetscht, viele gefangen, Geschütz und Ge¬ 
päck auf jedem Schritte erbeutet; eine ganze Division unter 
dem General Püthod, die den Preußen und Russen in den 
Rücken ziehen wollte, wurde bei Löwenberg nicdergehauen oder 
gefangen genommen. Schrecken und Verwirrung kam über alle 
Franzosen, die noch in Schlesien oder an der Gränze waren, 
und das große Macdonaldsche Heer war einem zerstreuten, 
fluchtigen Haufen gleich, der ohne Rast und Ruhe verfolgt 
wurde, bis er das schlesische Land gänzlich verlassen hatte. 
Da vergönnte der preußische Feldherr seinem Heere Ruhe und 
ertheiltc ihm das wohlverdiente Lob. „Schlesien ist be¬ 
freit" sprach er, „Eurer Tapferkeit, brave Krieger des russi¬ 
schen und preußischen Heeres, verdanke ich das Glück, ein 
schönes Land den Händen der gierigen Feinde, entrissen zu ha¬ 
ben. Trotzig trat euch dieser Feind entgegen; mit Blitzschnelle 
aber brächet ihr hinter euren Anhöhen hervor; ihr verschmäh-' 
tet, ihn mit Flintenfener anzugreifen; eure Bajonette stürzten 
ihn hen steilen Thalrand der wachenden Neiße und Katzbach
	        
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