43 1813.
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dem statt seiner die Nachricht fand, derselbe habe sich nicht
etwa seitwärts über die Eibe, sondern geradezu hinter die
Saale gezogen, um gleich wieder ans dem Platze zu seyn,
wenn das große Böhmische Heer bei Leipzig ankomme. Da
blieb freilich kein anderer Rath übrig, als selbst nach Leipzig
zu ziehen, und alle Kräfte-um diesen'Mittelpunkt zu vereinigen.
Ehe dieses aber bewerkstelligt und alle seine Kaufen gesammelt
werden konnten, krackte Napoleon 4 langweilige Tage in Dü¬
ben, einer kleinen sächsischen Stadt, zu. Das war dem unge¬
stümen Manne die ärgjte Pein, daß er den Krieg nicht mehr
in seiner Gewalt hatte, sondern abwarten mußte, was die
Feinde beschließen würden. In diesen Tagen hat man ihn,
der sonst immer eilig und hastig getrieben war, geschäftsloö
vor einem großen Tische sitzen sehen, mit einem Bogen weißen
Papiers vor sich, auf welchen er, in Gedanken versunken,
große Frakturbuchstaben malte.
Leipzig war durch die unaufhörlichen Durchzüge und die
in der Nähe herumschweifenden Freischaaren, die keine Lebens-
mittel hinzuließen, bereits sehr ausgesogen; da traf am 29.
September die Marmontsche Heeresabrheilung vor der Stadt
ein, und nun begannen die Verheerungen der Umgegend in
noch höherem Maaße. Die Viehheerdcn, welche diese Haufen
auf ihrem Wege von Meißen her den Landleuten geraubt hat¬
ten, trieben sie auf die Kohlfelder um Leipzig und warfen
ihnen die unausgedroschcnen Garben aus den Scheunen vor.
Die Dörfer waren in wenigen Nächten wüsten Stätten gleich,
die Häuser erbrochen, Schränke und Kisten geplündert, die
Thüren und das Hausgeräth in's Feuer geworfen. Die un¬
glücklichen Einwohner flüchteten in die Stadt oder in die Wäl¬
der, nur wenige blieben zurück, ihre leeren Häuser vielleicht
noch vor dem gänzlichen Untergange zu erretten. — Diese
Gräuel wurden um so ärger, je mehr Schaarcn des großen
französischen Heeres sich um Leipzig versammelten.
Am 12. und 13. Oktober langte auch der Marschall Au-
gerau von Naumburg her an, welcher 15,000 alte Krieger
besonders Reuter, ans Spanien herbeiführte. Auf diesen Hau¬
fen setzte Napoleon noch eine große Hoffnung, und am 14.
Oktober um Mittag traf er selbst in Leipzig ein. Der größte
Theil seines Heeres war bei Wachau, anderthalb Stunden
südöstlich von Leipzig, gelagert und erwartete hier den Fürsten
von Schwarzenberg mit der Hauptmacht, der auch nicht lange
auf sich warten ließ. Schon waren seine Reuter zur Stelle
und ließen den Franzosen an eben diesem Tage bei Liebcrt-
wolkwit; ihre Gegenwart fühlen. Der König Mürat hatte sich
an die Spitze von 6 alten Reuterregimentern gesetzt, die ans
Spanien gekommen waren, und wollte den Verbündeten noch
einmal die alte Tapferkeit der französischen Reuterei zeigen.
Aber er traf auf eben so tapfere Reuter, die noch wohl fester