Dreißigjähriger Krieg. 
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Obgleich die Huldigung in den östreichschen Län¬ 
dern noch nicht erfolgt war, und in seiner Abwe- 
senheir viel Schlimmes vergehen konnte, entschloß 
er sich doch, nach Frankfurth zur Kaiserwahl zu 
reisen. Die geistlichen Churfürsten waren gewon¬ 
nen , auch Sachsen hielt fest an dem Hause Oest- 
reich, Brandenburg war nicht abgeneigt; tlnd so 
vermogte der Widerstand von Pfalz allein nichts 
gegen ihn. 
Ferdinand wurde den 28. August 1619 zum 
Kaiser gewählt, und den 9. September gekrönt. 
26. Friedrich V von der Pfalz zum König 
in Böhmen erwählt. 
1619 — 20. 
Die Böhmen hatten unterdeß, auf einer all¬ 
gemeinen Ständeversammlung, Ferdinand als ihren 
König entsetzt, weil er sich, dem Grundvertrage 
mit ihnen entgegen, noch vor des Kaisers Tode 
in die Negierungsangelegenheiten gemischt und mit 
Spanien ein Biindniß gegen ihre Freiheit ge¬ 
schlossen habe; und schritten zu einer neuen Wahl. 
Es wurden katholischer Seits der Herzog von Sa¬ 
voyen und der von Baiern, protestantischer Seits 
der Churfürst von Sachsen und Friedrich V von 
der Pfalz vorgeschlagen. Letzterer erhielt die Stirn- 
men, weil er ein Schwiegersohn König Jakobs l 
von England war, von dem man Hülfe hoffte, 
und selbst als entschlossen , großsinnig und frei¬ 
gebig galt. -Friedrich wurde von Sachsen, 
Baiern und selbst von seinem Schwiegervater vor 
der Annahme einer so gefährlichen Krone gewarnt; 
allein sein Hofprediger Scultetus und seine Ge- 
mahlin, die als Königstochter auch eine königliche 
Krone zu tragen begehrte, redeten desto eifriger
	        
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