L63 VII. Ztr. vom westph. Fried, biöjetzt. 1648-1817.
Li. Franz I, teutscher Kaiser.
1745 — 1765.
Mit dem Sohne des verstorbenen Kaisers Karls
VII hatte Maria Theresia schon im Anfänge dieses
Jahres 1746 einen friedlichen Vertrag zu F ü ssen
abgeschlossen/ durch welchen Maximilian Joseph
sein Churfürstenthum wieder erhielt und dagegen
für sich und seine Nachkommen allen Ansprüchen
auf die östreichschen Erblande entsagte; auch ver¬
sprach er/ dem Großherzog Franz von Toskana,
Maria Theresiens Gemahle, seine Stimme zur
Kaiserwahl zu geben. Indem auch die übrigen
Ehurfürsten / außer chem von der Pfalz und Frie¬
drich 11/ ihre Stimmen dazu gaben / wurde Franz I
am i3. September 1746 zu Frankfurth gewählt,
und am 4. October gekrönt. In dem Frieden zu
Dresden erkannte ihn auch der König von Preußen
förmlich an.
Der Friede zu Aachen 1743. —
Mit Fraukreich dauerte der Krieg noch einige Jahre
fort, ohne Glück für Oestreich; denn seit der be¬
rühmte Marschall von Sachsen das französische
Heer befehligte, gewann dasselbe immer mehr Raum
in den Niederlanden. Dieser Feldherr schlug die
Oestreicher zweimahl im Jahre 1746 , bei
Fönten oi und bei Raucour, und nahm außer
den östreichschen Niederlanden auch das holländi¬
sche Flandern ein. Dadurch wurde die Neigung
zum Frieden immer mehr vorherrschend, und im
April 1748 versammelten sich die Gesandten zu
Aachen. Der Friede kam im Laufe des Som¬
mers seinem Schlüsse immer näher, und erfolgte
am 18. October. Oestreich gab nur in Italien
einige Landschaften an Don Philipp, den jüng¬
sten Sohn des Königs von Spanien ab; Frank¬
reich gewann aber für die großen Opfer an Men-