Kaiser Karts auswärtige Händel. 
Die Kaiserlichen in Nom. 1627. 
— Vorher indes; war in Jkalien eine unerhörte 
That geschehen. Das kaiserliche Heer in Mayland 
sland jetzt unter dem Oberbefehl des Herzogs von 
Bourbon, nachdem der treffliche Pescara ge¬ 
storben war. Das Land war ausgezehrt, die Be¬ 
fehlshaber ohne Geld, d-e Truppen murrten und 
forderten ihren Sold, alle Mittel der Bernhlgung 
waren vergeblich; da brach das Heer plötzlich im 
Jan. 1627 gegen Rom auf, ohne irgend einen 
Befehl des Kaisers; man weiß nicht, ob nachdem 
Wrtten des Herzogs von Bourbon, welcher viel¬ 
leicht große Plane des Ehrgeizes gefaßt hatte, 
oder aus einem raschen Entschlüsse der Menge, 
die in Rom Ueberfluß aller Bedürfnisse und eine 
reiche Beute zu finden hoffte. Genug, Bourbon 
gab dem allgemeinen Drange nach und kam nach 
einem sehr beschwerlichen Zuge vor Rom an. Es 
war ein Haufe, ans allen Völkern Euxopa's ge¬ 
mischt. An, 6. May erging der Befehl zu.m all¬ 
gemeinen Sturme der alten Welthauptstadt; Bour¬ 
bon war einer der ersten auf der Mauer, und 
sein Beispiel feuerte die Stürmenden an; aber 
kaum harte er einige Augenblicke da oben mit dem 
Schwerste gefochten, als ein Schuß ihn nieder¬ 
warf. Die Seinigen indeß drangen in die Stadt, 
und eine Plünderung und Verheerung, wie zur 
Zeit der Vandalen, wüthete nun mehrere Tage 
in den Mauern derselben. Der Papst hatte sich mit sei¬ 
nen Getreuen ,n die Engelsburg gefluchtet; hier 
wurde er einige Monate belagert, bis die Noth 
ihn zwang, eine Summe von 400,000 Ducaten 
zu versprechen, damit das völlig losgebundene Heer 
seinen Sold erhalten konnte. 
Der Kaiser Karl schickte unterdeß Briefe an 
alle christliche Fürsten, worin er sich sehr .sorg¬ 
fältig wegeil dieser Dinge entschuldigte, die 
ganz ohne sein Wissen und Willen geschehet 
ff Yen; >a , während seine Feldherrri den Papss rn 
der Engelsburg emgeschlossen und als Gefangenen
	        
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