Zweiter Zeitraum.
Von Klodwigs Eroberungen bis auf
Karl den Großen. 466 — 768.
20. Klodw ig der Franken-König.
482 — 511.
^à^ahrend der, eben erzählten, großen Volkerbewe-
gnngen waren die Franken nicht, wie Gothen,
Burgunder und andere Völker, aus ihren WohnsiUcn
ausgewandert, um sich anderswo niederzulassen; son¬
dern sie blieben an ihrem Orte und eroberten von da
aus nur den Theil Galliens hinzu, welcher im Norden
des Ardennerwaldcs liegt; und dieser Wald schützte sie
zugleich, daß sie nicht mit in den großen Strom der
Völkerwanderung hincingeriffen wurden. Auch verhin¬
derte sie ihre Zertheilung in mehrere Stamme, deren
jeder seinen eigenen König oder Fürsten hatte, an gro¬
ßen gemeinsamen Unternehmungen.
Allein auch ihre Zeit kam. Um das Jahr 482
wurde Klodwig, oder, wie wir sagen würden, Lud¬
wig, Fürst der salischen Franken; und bald bereitete
er sich, die Entwürfe seines kühnen und weitschauenden
Geistes auszuführen, denn sein leidenschaftlicher Sinn
stand nach Krieg und' Eroberungen. Darin war Klod-