Full text: Die Geschichte der Griechen (H. 2)

101 
sammelt Homer's Gesänge, versorget die Invaliden, und 
zeigt allenthalben einen edlen Karaktcr. Er unterwirft sich 
sogar als Herrscher dem Urtheile des Areopagus und ist in 
allen Verhältnissen Freund und Rathgeber. (Seine entführte 
Tochter, und seine von berauschten Jünglingen beschimpfte 
Gemahlin.) Sein Tod verursacht allgemeine Trauer 628.. 
' H. 220. 
Von Pisistratus drei Söhnen wollte der jüngste keinen 
Antheil an der Regierung, daher theilten sich die zwei 
ältesten — Hipparch und Hippias in dieselbe, und 
machten sich durch Verminderung der Steuer (der Bürger 
zahlte nur den ,2oftcn Theil seiner Einkünfte), durch Beför¬ 
derung des Ackerbaues (der träge Stadtpöbel wurde auf das 
Land gesezt und zur Arbeit angehalten); durch Aufnahme der 
Künste und Wissenschaften (die Dichter Anakreon und 
Simonides in Athen, Hermes Säulen mit Versen aus 
Homer gezieret — daher das goldene Zeitalter) in dem 
Staat sehr verdient. , 
Privatrache brachte sie in das Unglück- Hipparch ver¬ 
führte eine Athenerin. Der Bruder der Verführten — Ha r- 
m0dins—machte deswegen mit seinem Freunde Aristo, 
giton eine Verschwörung; ermordete bei den panathenäischen 
Festen, wo die Bürger bewaffnet erscheinen durften, den 
Hipparch £>14,, und fällt durch besten Leibwache. Hippias 
fliehet und sammelt seine Anhänger, Aristogiton auf der 
Folter,— Leanä;— die des Hippias wird durch Hinrichtung 
der Verschwornen gesichert. 
§. 221. 
Die nach Mazedonien entwichenen Alkmäonidcn suchen 
unter Klisthcnes Anführung diese Unruhen zu benutzen, 
gewannen die Pythia, um die Spartaner zum Kriege gegen 
die Pisistratiden zu bewegen; — die Kinder der Pisisiratiden 
fallen den Spartanern in die Hände, Athen wird erobert und 
Hippias gehet nach Persien (510). 
§, 222, 
Klisthcnes veränderte nun die Verfassung Athens, 
wählte uoch hundert neue Senatoren, führte den Ostrakismos
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.